Für die WM viel zu italienisch
Bernie Ecclestone wurden alle Machtbefugnisse in der Formel 1 entzogen. Für lockere Sprüche ist der immer mehr ergraute 87-Jährige noch zu haben. Und so meinte der ehemalige Zampano, dass Ferrari viel zu italienisch geworden sei, um Weltmeister zu werden.
Das Erbe des Enzo Ferrari tragen sie in Maranello wie eine Monstranz vor sich her. Es war das Credo des Alten: Zuerst das Auto, dann der Fahrer. „La macchina“ist alles, die Piloten nichts. Nur Michael Schumacher hat das umgedreht. Da hatte er aber auch einen Jean Todt und einen Ross Brawn an den Hebeln der Schaltzentrale.
Es mag viel Wahres in der Ecclestone’schen These stecken. Ferrari ist wieder ein italienischer Haufen, mit unterschiedlichen Bündnissen im Hintergrund, mit vielen verschiedenen Seilschaften. Unharmonisch zusammengeführt aus dem Nachfolgespiel des Sergio Marchionne. er plötzliche Tod des Fiat-Chefs im Juli führte zum Tempoverlust der Ferraristi. Der Machtkampf im Roten Reich ist aufgebrochen. Das Italienische hat da so treffende Begriffe wie „grande casino“(Durcheinander).
Und mit „grande casino“ist Ferrari gegen das Perfektonisten-Team von Mercedes chancenlos. Vor allem auch gegen eine klare Nummer 1 wie Hamilton. Der jettet zwar für seine neue HilfigerModelinie um den Erdball. Den nächsten Grand Prix gewinnt er trotzdem.
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