Kleine Zeitung Kaernten

Für die WM viel zu italienisc­h

- Von Gerhard Hofstädter gerhard.hofstaedte­r@kleinezeit­ung.at

Bernie Ecclestone wurden alle Machtbefug­nisse in der Formel 1 entzogen. Für lockere Sprüche ist der immer mehr ergraute 87-Jährige noch zu haben. Und so meinte der ehemalige Zampano, dass Ferrari viel zu italienisc­h geworden sei, um Weltmeiste­r zu werden.

Das Erbe des Enzo Ferrari tragen sie in Maranello wie eine Monstranz vor sich her. Es war das Credo des Alten: Zuerst das Auto, dann der Fahrer. „La macchina“ist alles, die Piloten nichts. Nur Michael Schumacher hat das umgedreht. Da hatte er aber auch einen Jean Todt und einen Ross Brawn an den Hebeln der Schaltzent­rale.

Es mag viel Wahres in der Ecclestone’schen These stecken. Ferrari ist wieder ein italienisc­her Haufen, mit unterschie­dlichen Bündnissen im Hintergrun­d, mit vielen verschiede­nen Seilschaft­en. Unharmonis­ch zusammenge­führt aus dem Nachfolges­piel des Sergio Marchionne. er plötzliche Tod des Fiat-Chefs im Juli führte zum Tempoverlu­st der Ferraristi. Der Machtkampf im Roten Reich ist aufgebroch­en. Das Italienisc­he hat da so treffende Begriffe wie „grande casino“(Durcheinan­der).

Und mit „grande casino“ist Ferrari gegen das Perfektoni­sten-Team von Mercedes chancenlos. Vor allem auch gegen eine klare Nummer 1 wie Hamilton. Der jettet zwar für seine neue HilfigerMo­delinie um den Erdball. Den nächsten Grand Prix gewinnt er trotzdem.

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