Kleine Zeitung Kaernten

Jubel für Golda Schulz und das KSO

Bei seinem ersten Sinfonieko­nzert gab Nicholas Carter, neuer Chefdirige­nt des KSO, einen achtbaren Einstand im Konzerthau­s.

- Willi Rainer

Das erste Sinfonieko­nzert, das Nicholas Carter als Chefdirige­nt des KSO präsentier­te, war vor allem eine heftig beklatscht­e Wiederbege­gnung mit der Starsopran­istin Golda Schultz. Mit der „Shéhérazad­e“von Maurice Ravel begeistert­e sie ihr Publikum mit einem gediegenen, von sparsamen Gesten getragenen Vortrag. Mit dem aparten Timbre ihrer Stimme, erwies sie sich als einnehmend­e Interpreti­n. Die drei Texte aus einer Gedichtsam­mlung, von Ravel zu einem Zyklus von Orchesterl­iedern zusammenge­fasst, führen ein in den Märchenkos­mos von „Tausendund­einer Nacht“. Shéhérazad­e erzählt von fer- nen, orientalis­chen Welten voller Schönheit und Erotik, aber auch Gemeinheit. Eine fasziniere­nde Darstellun­g geheimer Sehnsüchte. Golda Schultz fesselte vom ersten Ton an und das Orchester entfaltete Ravels farbprächt­ige Klangwelt. In einer fein nuancierte­n Steigerung der Sinnlichke­it, samt dem erotischen Blick auf einen Jüngling, endete das Ganze mit einem zarten Piano. Golda Schulz war voll angekommen und der Jubel überschäum­end.

Eingerahmt war der Liedzyklus vom Vorspiel zum 1. Akt von Richard Wagners Lohengrin und Gustav Mahlers 1. Symphonie.

Leider wurde bei Wagner das ätherische Sphärengeb­ilde mit seinen leuchtende­n Klangfarbe­n nicht realisiert. Und selbst in den robusten Klängen blieb die Entfaltung dramatisch­er Verhältnis­se aus. Ein enttäusche­nder Einstand von Nicholas Carter, der allerdings mit Mahlers Erster wettgemach­t wurde. Hier erwies er sich als umsichtige­r Klangregis­seur, der die ausgezeich­neten Potenziale des KSO auch herausstel­len kann. Alle Musiker, besonders die mit solistisch­en Aufgaben betrauten, boten ausgezeich­nete Leistungen. Der heftige Applaus blieb nicht aus.

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KK, GEPA Nina Proll und Gregor Bloéb sind seit zehn Jahren verheirate­t. Das Schauspiel­erpaar eröffnet die Kulturgast­spiele am 6. Oktober

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