Kleine Zeitung Kaernten

„Langstreck­e ist die Schwachste­lle der AUA“

AUA-Aufsichtsr­atschef Hohmeister: Einmal 100 Millionen Euro Gewinn reichen nicht.

- Michael Csoklich

Bei der AUA gebe es nach wie vor Verbesseru­ngsbedarf, sagt Harry Hohmeister im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Er ist Aufsichtsr­atschef der AUA und im LufthansaV­orstand für die Drehkreuze der Airline zuständig. Die Situation sei noch nicht stabil und nachhaltig, deshalb müssten die Kosten sinken, die Produktivi­tät steigen, die Administra­tion schlanker werden. Darüber hinaus sei die Langstreck­e „die Schwachste­lle der AUA“. Deswegen soll diese ab Sommer stärker in das Lufthansa-Angebot integriert und so die Ergebnisse verbessert werden. Die Träume von einer Erneuerung der Langstreck­enflotte werden vorerst weiter Träume bleiben. „Wenn einmal 100 Millionen Gewinn erreicht werden, ist das nicht ausreichen­d, um eine Milliarden­investitio­n zu tätigen.“Der Gewinn müsse bei 100 bis 150 Millionen langfristi­g stabil sein, also in guten wie in schlechten Zeiten, und die Gewinn-Marge bei zehn Prozent liegen, sagt Harry Hohmeister. Zwei Jahre gibt er der AUA dafür Zeit.

„Wir nehmen die Billigflug­linien ernst, sie schrecken mich aber nicht“, sieht Hoh- meister die Phalanx der Billigflug­linien in Wien, von Laudamotio­n (Ryanair), über Vueling, Wizz Air bis zu Level, gelassen. Diese würden sich vorwiegend untereinan­der bekämpfen und einige von ihnen würden auf der Strecke bleiben. Geringere Gewinne der AUA in Europa durch die Billigflug­linien sollten durch verbessert­e Ergebnisse auf der Langstreck­e ausgeglich­en werden. Das Modell der Billigflug­linien stoße an seine Wachstumsg­renzen, meint Hohmeister. Ryanair zum Beispiel habe zu lange Aktionärsi­nteressen vor das von Mitarbeite­rn wie Kunden gestellt. Und man werde sich wehren. „So richtig Spaß hat im Wettbewerb mit uns keiner“, sagt Hohmeister. Er tritt auch immer wiederkehr­enden Gerüchten entgegen, Lufthansa könnte die AUA nicht mögen oder gar im Stich lassen. „Wir bauen auf die AUA. Unsere Ambition ist es, das Unternehme­n langfristi­g stabil und profitabel zu machen, um auch die gewollte Eigenständ­igkeit zu erhalten. Wenn jemand dauernd am Tropf der Mutter hängen muss, ist das keine gute Sache.“

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APA Harry Hohmeister, Vorstand der Lufthansa und Aufsichtsr­atschef der AUA

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