„Für Österreich kein Vorbild“
Auch für Österreichs Dieselfahrer werden Maßnahmen gefordert. Es drohen aber keine Fahrverbote.
Für Österreich sei das deutsche Modell kein Vorbild, erklärte Verkehrsminister Norbert Hofer (FP) gestern in Reaktion auf die Ergebnisse des Dieselgipfels in Berlin. Österreich habe eine andere Ausgangsposition, erinnerte der Minister daran, dass hier keine Fahrverbote für Dieselautos drohen. Eine Neuauflage der Verschrottungsprämie sei derzeit wegen der guten Konjunktur nicht angebracht. Auch der ÖAMTC betont, dass der Dieselgipfel in Deutschland keine direkten Auswirkungen auf Autofahrer in Österreich habe. Der Autofahrerklub wünscht sich aber, dass die in Deutschland in Aussicht gestellten Umtauschprämien und Hardware-Nachrüstungen auch österreichischen Kunden angeboten werden. Der ARBÖ fordert, dass sich die Importeure klar deklarieren, „welche Maßnahmen in Österreich angedacht sind. Die Verunsicherung bei den Konsumenten ist extrem groß.“Die Arbeiterkammer setzt sich indes für einen Dieselgipfel in Wien ein. Die Regierung müsse die Konsumenten stärken und Gruppenklagen einführen. „Rabatt-Aktionen sind keine Schadensgutmachung“, sagt AK-Direktor Christoph Klein. Nachrüstungen von Dieselautos mit Stickoxid-Katalysatoren müssten auf Kosten der Autohersteller gehen, fordert der Verkehrsclub Österreich – die Industrie will dies aber nicht alleine tragen. Auch wenn in Österreich keine Fahrverbote drohen, so hat die seit Monaten geführte Debatte darüber in Deutschland die Absatzzahlen hierzulande massiv einbrechen lassen. Waren im ersten Halbjahr 2017 noch 51,1 Prozent aller neu zugelassenen Pkw Diesel, sind es im ersten Halbjahr 2018 nur noch 41,5 Prozent. Der Benziner-Anteil kletterte unterdessen von 45,2 auf 54,1 Prozent.