California Dreaming: Von den Besten lernen
Sein Name war Clark Kerr, geboren 1911. Er war der Architekt des erfolgreichsten Universitätssystems der Welt: des kalifornischen.
Kalifornien musste Ende der 1950er auf die „Baby-Boomer“, die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge, reagieren. Es wollte dieser Generation die bestmögliche Hochschulbildung bieten, in einem System, das für jeden und jede das richtige Angebot bereithielt. Das Ergebnis war Kerrs „California Master Plan for Higher Education“von 1960.
Das System besteht aus drei Ebenen. Die Community Colleges vermitteln niederschwellige Hochschulbildung auf Bachelor-Niveau. Die California-State-University-Kategorie hat höhere und weiterführende Ansprüche. Die Universityof-California-Kategorie (UC) ist die Spitze der Pyramide: Forschungsuniversitäten auf höchstem Niveau. Das System soll dabei maximal durchlässig sein, und ohne Weiteres den Aufstieg vom Community College an eine UC-Universität ermöglichen. Das Einzige, was hierfür zählen soll, ist Leistung.
Heute umfasst die UC zehn Universitäten: Berkeley, San Francisco, Los Angeles (die UCLA), Davis, Santa Barbara, Riverside, San Diego, Irvine, Santa Cruz und Merced (gegründet 2005). Sieben davon sind gegenwärtig unter den Top 100 des Academic Ranking of World Universities („Shanghai Ranking“), vier unter den Top 25. Und wir sprechen hier nur vom öffentlichen Universitätssystem: Privatunis wie Stanford (Platz 2), das CalTech (Platz 9) oder die University of Southern California sind nochmals ein Fall für sich.
J a, Kalifornien hat 40 Millionen Einwohner und ist eine Wirtschaftsweltmacht. Und es hatte in der Finanzierung seiner Unis, trotz enorm hoher Studiengebühren, zuletzt ernste Probleme. Aber es hat über Jahrzehnte hindurch gezeigt, wie man etwas richtig macht: Mit einem strikt meritokratischen (leistungsbasierten), geschichteten System.
Den „Governator“haben wir höchst erfolgreich nach Kalifornien exportiert. Vielleicht können wir uns dafür ein Scheibchen des UC-Systems abschneiden?
Kalifornien hat über Jahrzehnte gezeigt, wie man etwas richtig macht: mit einem strikt leistungsbasierten System.