Neun Igel vor dem Bagger gerettet
Da eine naturbelassene Wiese in Klagenfurt einem Wohnblock weichen muss, startete eine Anrainerin Rettungsaktion für die Tiere.
Man kann nicht alle Igel einfangen und an einem Ort auslassen, wo sie sich nicht auskennen. Wenn der Lebensraum gestört ist, suchen sie sich meistens einen neuen.
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Das soll im Frühling erfolgen. Bereits im Herbst soll man für einen Ersatzunterschlupf sorgen. Einfach eine Ecke im Garten verwildern lassen.
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Man kann ihnen anlernen, wo sie im Notfall Futter finden können. Generell fressen sie lieber Würmer und dergleichen als Trockenfutter.
Seit Jahren bekam die Klagenfurterin Petra Röttig von Anfang April bis Anfang Oktober stacheligen Besuch. Mehrere Igel, die auf einer nahe gelegenen großen Wiese lebten, schauten in der Nacht bei ihrer Terrasse vorbei, wo geschälte Sonnenblumenkerne und getrocknete Mehlwürmer für sie bereitstanden. Diese naturbelassene Fläche in Innenstadtnähe wird jetzt verbaut. Ein Wohnblock wird errichtet. Dadurch sei der Lebensraum der Igel verloren gegangen. „Ich Die Igel wurden nach Ferlach in die Igelstation gebracht
habe mir Gedanken gemacht, wie ich den Tieren helfen kann“, schreibt Röttig an die Kleine Zeitung. Röttig wandte sich an Ute Rosicky. Die Ferlacherin betreut in ihrer Igelstation rund 50 schwache Jungtiere und verletzte ausgewachsene Igel. Rosicky erklärte sich bereit, die Igel zu übernehmen. „Vergangenes Wochenende legte ich mich auf die Lauer und fing die Igel ein. Insgesamt waren es neun Stück, sieben Buben und zwei Mädchen“, schreibt Röttig weiter. Die Tierfreundin brachte die Igel nach Ferlach, wo sie von Zecken befreit wurden. Ein Igel wurde ärztlich versorgt. „Wenn es geht, werde ich die Igel noch heuer auslassen“, sagt Rosicky. Bei drei Tieren sei das problematisch. Ein Jungigel wiegt nur 250 Gramm, zu wenig, um den Winter überleben zu können. Ein Weibchen hat eine dicke Pfote, ein anderer hatte 30 Zecken. „Normalerweise nehme ich keinen gesunden Igel bei mir auf. Das war eine Ausnahme“, fügt Rosicky an.
Röttig ist erleichtert, dass die Igel gerettet werden konnten. „Dass sich der Lebensraum der Menschen ausweitet, ist absolut in Ordnung. Ich verurteile absolut niemanden. Doch ich wünsche mir, dass kurz vor Baubeginn eines unberührten naturbelassenen Gebietes nach eventuell dort lebenden Igel gesucht wird, um diese dann umzusiedeln“, sagt die Klagenfurterin.
Soll man Igel einfangen, wenn ihr Lebensraum bedroht ist?
Igel halten sich unter Sträuchern und Hecken auf. Was mache ich, wenn ich diese entfernen möchte?
Ist es ratsam, Igel vom Frühling bis zum Herbst zu füttern?