Propstei statt Tonhof
Stefan Schweiger zieht sich vom Tonhof zurück, nur um den Stadel würde er sich noch kümmern. Künftig möchte er die Propstei in Maria Saal bespielen.
Slang hat in Maria Saal den traditionsreichen Tonhof und den dazugehörigen Stadel mit Konzerten, Theater, Literaturveranstaltungen, Workshops oder „Artist in Residence“-Programmen bespielt – alleine, aber auch mit verschiedenen Kulturinstitutionen. Nun gibt er mit Ende des Jahres das „Tonhof“-Projekt auf: „Aufhören soll man ja, wenn es am schönsten ist“, sagt er. Und nennt mehrere Gründe, warum er sich zurückzieht: Die 30.000 Euro, die das Land Kärnten jährlich an Miete für den Tonhof übernimmt, würde er lieber in Kultur stecken. Außerdem gibt es seit 2015 nur mehr Jahresverträge mit dem Land und damit keine Planungssicherheit. Und, so Schweiger: „Ich möchte nicht mehr der Hausmeister des
ieben
Saisonen Tonhofes sein.“Aber der findige „Trigonale“-Chef hat bereits einen anderen „Kulturort“in Maria Saal im Auge: die Propstei. Ein erstes Konzept dafür hat er schon einmal vor der „Tonhof“-Zeit entworfen. Das altehrwürdige Gebäude, in dem derzeit unter anderem Exponate aus dem Kärntner Landesmuseum zwischengelagert sind, würde sich seiner Meinung Neue Ideen: nach für eine Bespielung Stefan Schweiger von Mai bis
Oktober sehr gut eignen – unter anderem durch die größeren Räumlichkeiten.
Außerdem plant Schweiger 2019 erstmals eine Orgelresidenz in Zusammenhang mit der Maria Saaler Barockorgel. Studenten aus aller Welt sollen barockes Orgelrepertoire erarbeiten, auch ein kleines Festival soll stattfinden. Und was ist mit Projekten, die bereits für das Jahr 2019 am Tonhof geplant sind? Das Stadttheater Klagenfurt etwa will ab 29. Mai im TonhofStadel
„Lass dich heimgeigen, Vater oder Den Tod ins Herz mir schreibe“zeigen. Stefan Schweiger: „Ich habe mit dem Besitzer
gesprochen und er hat mir gesagt, dass das kein Problem sein wird. Es ist auch in seinem Interesse, dass es eine Lösung für den Stadel gibt. Darum würde ich mich auch weiter kümmern.“
So gesehen bleibt Stefan Schweiger dem Tonhof – oder zumindest dessen Stadel – also wohl doch noch länger erhalten.