„Kohle“hilft OMV aus dem Norge-Patt
Geld statt Anteilstausch: So kommt die OMV in das russische Gasfeld.
Angedeutet hat es der Vorstand schon im September, dass er den seit fast zwei Jahre auf Eis liegenden Einstieg in das Gazprom-Fördergebiet Achimov-Urengoy in Sibirien anders lösen will, als über einen Anteilstausch mit der OMV-Norge. Und seit der Konzern im Frühjahr seine neue Expansionsstrategie präsentierte, die Akquisitionen über zehn Milliarden Euro in sieben Jahren vorsieht, fixierte der neue OMVChef Rainer Seele bereits eine Reihe von Zukäufen und Verkäufen. Der größte war zum Preis von 1,28 Milliarden Euro der Einstieg in zwei Abu-Dhabi-Ölfelder.
Für Achimov-Urengoy dürfte die OMV weit weniger Geld in die Hand nehmen müssen. Der Anteil von 24,9 Prozent ist für die Österreicher mit Investitionsverpflichtungen verbunden. Konkrete Beträge nennt die OMV noch nicht. Der Preis soll deutlich unter einer Milliarde Euro liegen. Im Gegensatz zum 1,7 Milliarden Euro teuren Zukauf im sibirischen Juschno-Russkoje Ende 2017, wo schon gefördert wird, muss dieses Feld in Achimov-Urengoy erst entwickelt werden.
Seele umriss die zu erwartenden Produktionsmengen ab Ende 2020 durch Achimov mit plus 20 Prozent. Zum Halbjahr waren das 426.000 Barrel am Tag, zum Jahresende steigt die Menge auf 500.000 Tonnen. Das für 2025 ausgelobte OMV-Ziel von 600.000 Tonnen dürfte also früher erreicht werden.