Zukunft Die ist so nah wie nie
Die Pariser Motorshow ist mehr als Koketterie mit der Mobilität von morgen – China und alte Probleme beschleunigen den Wandel.
Wer noch immer daran zweifelt, in welchem dramatischen Umbruch sich die Autobranche befindet, muss sich nur diese Geschichte verinnerlichen: Renault hatte im Rahmenprogramm der gerade angelaufenen Pariser Motorshow zur „Elektrischen Nacht“geladen. Carlos Ghosn, der mächtige Allianz-Schmieder des NissanRenault-Konzerns, trat auf, betonte selbstbewusst die Pionierrolle seines Unternehmens – und ließ dann die Hüllen von seinem neuen, kleinen Renault-Star ziehen. K-ZE heißt der knuffige 3,70 m lange Elektro-SUV (170 bis 250 km Reichweite) für den urbanen Bereich – das Auto wird jedoch vorerst ausschließlich in China auf die Straßen rollen. Und am Pariser Salon selbst tritt der K-ZE erst gar nicht auf. Was auf den ers- Blick unlogisch anmutet, eröffnet erst bei genauerer Betrachtung seine strategische Bedeutung: China gilt aufgrund seiner staatlich verordneten Transformation Richtung EMobilität als größter Treiber des Wandels. Kein Konzern weltweit will sich das Geschäft in China entgehen lassen. Deshalb: Paris, der Hofknicks, dem sich auch Renault nicht entziehen kann. Freilich ließ man sich ein Hintertürl offen: Europa sei immer noch eine Option für den K-ZE. Aber zuerst zählt China.
muss man auch den Pariser Autosalon betrachten. Als publikumsstärkste Automesse der Welt gefeiert, blättert heute der Glanz ab. Mehr als ein Dutzend Marken sind erst gar nicht hierten
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