Eine Kaserne wird wohnlich
Das ehemalige Mannschaftsquartier des einstigen Fliegerhorsts Nittner bei Graz wurde zum Boutiquehotel umgebaut.
Das Gebäude wurde in den 1990ern als Mannschaftsquartier inmitten eines Kasernenensembles für den militärischen Flugbetrieb im Süden von Graz errichtet. Nach dem Willen der Immobiliengesellschaft Asset One, die den ehemaligen Fliegerhorst Nittner 2014 erwarb, sollte daraus eine Unterkunft ziviler Art werden – in Form eines Hotels mit dem Hauch von Militär- und Flughafenkomponente, wie es der Geschäftsführer der Betreiden bergesellschaft, Stefan Untiedt, formuliert. Im Kern blieb der alte Bau auch tatsächlich bestehen, als sich der Architekt Konrad Geldner, die Innenraumgestalter von Studio WG3 und die Grafikerin Christina Zettl im Vorjahr an ein Facelifting des Hauses machten.
Der sternförmige Grundriss des Gebäudes wurde als Chance genutzt, das Einchecken im Hotel gewissermaßen als Flugreise erlebbar zu machen. Ein besonderes Detail ist dabei die Decke aus Holzlamellen im Parterre, durch die unregelmäßige Lichtstreifen blitzen, „womit wir die Geschwindigkeit während eines Fluges abstrahieren“, sagt Jana Ries von Studio WG3. In die sechseckige Deckenöffnung im Zentrum des Gebäudes, die schon vor dem Umbau für Sonnenlicht von oben sorgte, wurde ein Flugzeugpropeller integriert. „Man checkt ein und wird über ein Leitsystem in Form von Gates in die Zimmer geführt“, erklärt Ries. Die unterschiedliche Gestaltung der Gates zeigt, wohin die imaginäre Flugreise geht: „Das Farbkonzept unterscheidet zwischen Wüste, Meer und Dschungel. „Im Zimmer ist man dann sozusagen am Ziel angekommen“, verrät Ries, warum man bei genauem Hinsehen in jedem der insgesamt 54 Zimmer
positioniert sich zwischen Design- bzw. Boutique- und Low-BudgetHotel und befindet sich auf dem Airbase-One-78-Areal in 8401 Kalsdorf bei Graz. Details unter Flughafenplan samt Tower von New York, Madrid oder London erkennen kann.
„Wir haben uns bewusst gegen die starren Bewertungsstrukturen im Sternesystem entschieden und setzen stattdessen auf Online-Bewertungen“, erklärt Untiedt das Konzept. Die Preisstruktur ist einfach: 89 Euro für das Doppelzimmer samt Frühstück. Seit Juli kann im „Airbase-Hotel“eingecheckt werden.