Ein Urgestein kann nur fast die Highlands versetzen
Beim Debüt von Coach Kühbauer verlor Rapid in Glasgow 1:3. Die Leistung macht Mut für die Zukunft.
So schnell kann’s gehen. Noch vor einer Woche bereitete Dietmar Kühbauer im Traisenpark seine St. Pöltener auf den Sieg bei Rapid vor, gestern gab der Trainer vor 50.000 Zuschauern im Ibrox-Park sein Debüt im internationalen Rapid-Anorak. Die 1500 mitgereisten Fans verzichteten auf Gogo-raus-Rufe, man erkannte sie also nur an den grünen Leiberln und Schals.
Freilich dürfe man sich keine Wunderdinge erwarten, hatte der Coach vor dem EuropaLeague-Duell mit den Glasgow Rangers gesagt – und dennoch ging ein Ruck durch die zuletzt verunsicherte Mannschaft. Die Wiener lieferten dem schottischen Traditionsklub 60 Minuten einen Schlagabtausch auf Augenhöhe und mussten sich erst in der Schlussphase geschlagen geben.
Kühbauer setzte
Knasmüllner und Alar neben Bolingoli auf die Bank, ließ Berisha und Stürmer Pavlovic beginnen. Nachdem ebenjener per Kopf die erste Chance im Spiel vergeben hatte, musste Abwehrchef Barac wegen einer Wunde im Gesicht vom Platz (30.) und Dibon feierte nach eineinhalb Jahren Verletzungspause sein Comeback in der A-Elf. Tore gab’s auch: Berisha brachte Rapid in Führung (42.), Ivan war vor dem Zuspiel aus dem Abseits gestartet. Morelos glich postwendend aus.
Nach der Pause musste Rapid dem hohen Tempo Tribut zollen. Die Rangers dominierten, Tavernier traf per Elfer zum 2:1 (84.). Sonnleitner hatte Morelos im Strafraum niedergemäht. In der Nachspielzeit fixierte Morelos das verdienten 3:1. „Stolz kann man bei einer Niederlage nie sein“, sagte Kühbauer nach der Rapid-Premiere, „die Rangers haben nach der Pause die hohe Zweikampfpräsenz beibehalten, das ist uns nicht gelungen.“