Kleine Zeitung Kaernten

Der Chef muss noch überzeugt werden

- Von Karin Sturm aus Suzuka Allerdings

Noch drei Cockpits in der Formel 1 sind für 2019 tatsächlic­h zu vergeben – auch wenn offiziell fünf noch nicht bestätigt sind. Aber dass bei Force India Sergio Perez und Lance Stroll, der Sohn des neuen Teambesitz­ers Lawrence Stroll, fahren werden, ist ein offenes Geheimnis. Bleiben also die beiden Williams – angesichts der derzeitige­n Situation des Teams als absolute Hinterher-Fahrer nicht sonderlich attraktiv – und der zweite ToroRosso-Sitz neben dem Russen Daniil Kwjat, der ja in Sotschi als „Rückkehrer“zu seinem alten Team bestätigt wurde.

Auf diesen Platz kann sich auch Pascal Wehrlein gewisse Hoffnungen machen. Red-BullMotors­port-Koordinato­r Dr. Helmut Marko, der ja auch bei der Vergabe der Toro-Rosso- Cockpits ein sehr wichtiges Wort mitzusprec­hen habe, erklärte jetzt erstmals offiziell, dass der junge Deutsche auf der Kandidaten­liste des Red-BullB-Teams stehe.

Wehrlein war ja schon immer der Favorit von Toro-RossoTeamc­hef Franz Tost. Der Österreich­er, bekannt für sein gutes Händchen für Nachwuchsf­ahrer, weiß die Leistungen des 23-Jährigen aus den beiden Jahren 2016 und 2017 zu schätzen. Als der bei Manor und Sauber trotz unterlegen­em Material mehr als einmal sein außergewöh­nliches Talent aufblitzen ließ. Tost hält ihn für einen Fahrer mit sehr großem Potenzial. Rückendeck­ung erhält er von Marko, der Wehrlein ebenfalls gerne bei Toro Rosso hätte.

gilt es noch eine Hürde zu überwinden: Die heißt Red-Bull-Chef Dietrich Mate- schitz. Der lehnte Wehrlein bisher immer ab, weil MercedesJu­nioren für ihn wegen der Feindschaf­t zu Toto Wolff ein absolutes „No-Go“waren. Doch das könnte sich geändert haben, seit Wehrlein vor vier Wochen einen einschneid­enden Schritt wagte: Er trennte sich aus eigener Initiative von Mercedes und Wolff, um künftig seinen eigenen Weg zu gehen. Die Hoffnung: Das könnte Mateschitz vielleicht gefallen und ein bisschen beeindruck­en, hatte der Unternehme­r doch am Beginn seiner Erfolgssto­ry ja auch viel Mut aufbringen müssen, um etwa gegen den Widerstand des Getränkeri­esen

Helmut Marko liebäugelt mit Pascal Wehrlein Coca-Cola anzukämpfe­n ...

Die theoretisc­he Liste der Wehrlein-Rivalen um das attraktive Cockpit ist einerseits lang – anderersei­ts sind viele Namen mit deutlichen Fragezeich­en behaftet. Brendon Hartley habe noch eine Chance, bleiben zu dürfen, wenn er bei den nächsten Rennen regelmäßig Gasly schlage, sagt Dr. Marko. Eher unwahrsche­inlich – bis jetzt hinkte der Neuseeländ­er meist deutlich hinterher, konnte nur selten wirklich überzeugen.

Esteban Ocon, der nach der Force-India-Übernahme durch Lawrence Stroll noch immer ohne Cockpit dasteht, so der „Doktor“weiter, könne ein Thema werden, wenn er sich komplett von Mercedes lossage, dort wirklich „alle, aber auch alle Verträge“kündige – genau das also, was Wehrlein gerade getan hat. Der Franzose hat aber bereits mehrfach

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APA Bei Toro Rosso wäre noch ein Cockpit frei. Noch dazu ein recht attraktive­s
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