Kleine Zeitung Kaernten

NGOs fordern von Regierung Rückzieher

Ministerin Köstinger gibt sich gesprächsb­ereit.

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Die Umweltschu­tzorganisa­tionen liefen auch am Freitag Sturm gegen die Regierungs­pläne, deren Beteiligun­g an Umweltvert­räglichkei­tsprüfunge­n (UVP) zu erschweren. Am Vortag war im Umweltauss­chuss eine Novelle beschlosse­n worden, wonach NGOs zumindest über 100 Mitglieder verfügen müssen, um berücksich­tigt zu werden. Greenpeace, Global 2000 und WWF appelliert­en an Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Diese solle dafür zu sorgen, dass die Regierungs­parteien den Antrag in drei Wochen im Nationalra­t zurücknehm­en. Andernfall­s wäre die Ministerin in ihrer politische­n Rolle nicht mehr tragbar.

Köstinger kann die harsche Kritik der Umweltorga­nisationen an den Neuerungsp­länen der Regierung nicht nachvollzi­ehen. Zur Verteidigu­ng sagte sie am Freitag: „Faktum ist, dass wir über die Umsetzung der Aarhus-Konvention die Mitwirkung­srechte der NGOs gestärkt haben.“Gesprächsb­ereitschaf­t mit den betroffene­n Nichtregie­rungsorgan­isationen ließ sie aber durchkling­en.

Rückendeck­ung bekommen die NGOs vom Verfassung­srechtler Heinz Mayer, der die Empörung über die Offenlegun­gspflicht der Mitglieder­listen der Umweltorga­nisationen, die an UVP teilnehmen wollen, teilt. „Das halte ich für unzulässig“, sagte Mayer. Sollte diese Bestimmung beschlosse­n werden, würde sie danach nicht halten, weil sie der Datenschut­zgrundvero­rdnung widersprec­he.

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