Kleine Zeitung Kaernten

Universitä­ten: „Nicht undifferen­ziert kopieren“

Vergleiche zwischen ausländisc­hen und österreich­ischen Universitä­ten seien nicht zielführen­d.

- Außensicht: „California Dreaming: Von den Besten lernen“, 3. 10. Dr. Hannes Kappler, Arzt für Allgemeinm­edizin, Facharzt für Anästhesio­logie, Intensivme­dizin und Schmerzthe­rapie

Nach Lektüre des o. a. Beitrags hab ich das einmal recherchie­rt und fand sehr interessan­t, dass in besagtem „Shanghai Ranking“doch einige österreich­ische Universitä­ten genannt werden – zum Beispiel die Uni Wien, die Uni Innsbruck und die Uni Graz. Die Universitä­t Klagenfurt, deren Rektor Herr Vitouch ist, scheint allerdings nicht auf. Da frage ich mich doch, wen er mit „wir“meint, wenn „wir uns ein Scheibchen des kalifornis­chen UC-Systems“abschneide­n sollen.

Ganz abgesehen davon, dass ich undifferen­ziertes KopierenWo­llen von Teilen aus Gesamtsyst­emen für problemati­sch halte, wäre es doch an Herrn Vitouch, Verbesseru­ngen an der Universitä­t Klagenfurt, die nicht einmal im nationalen Vergleich besonders viel hermacht, zu initiieren – „don’t dream it, be it“.

Mag. Dr. Jennifer Kresitschn­ig,

Liebenfels

Großer Unterschie­d

Rektor Vitouch möchte sich vom kalifornis­chen Universitä­tssystem inspiriere­n lassen. Ich habe selbst ein Jahr an einer der besagten Top-Unis gearbeitet und muss daher sagen, dass es dabei etwas zu beachten gibt: Hohe Studiengeb­ühren werden in den USA später im Berufslebe­n durch eine viel niedrigere Lohnsteuer abgefangen. In einem Hochsteuer­land wie Österreich hohe Studiengeb­ühren einzuführe­n, ist absurd, weil es Art Doppelbest­euerung wäre. Wie sozial durchlässi­g so ein System wäre, kann man sich wohl denken.

Mag. Dr. Christian Möstl,

Seiersberg

Beipackzet­tel

„Drei Welten einer Kassenrefo­rm“, 29. 9.

Harmonisie­rung von Leistungen: Unsere Regierung reformiert die Krankenkas­sen – das bedeutet real weniger Leistungen für große Teile der Versichert­en. Seit 1. September steht es den nicht selbststän­dig arbeitende­n Menschen in Österreich zu, „freiwillig“, drei Milliarden Stunden mehr pro Jahr zu arbeiten. Prognose: „Es kommt noch viel besser!“

PS: Niemals den Beipackzet­tel lesen – sonst wird dir gleich schlecht. Josef Schober, Dellach

„Nur“12 Stunden

Mit großem Interesse verfolge ich die Diskussion­en um die Einführung der Möglichkei­t einer 12-Stunden-Arbeitszei­t in Österreich. Dabei fällt auf, dass in der gesamten medialen Aufarbeitu­ng eine Berufsgrup­pe völlig ausgeblend­et wird, eine Berufsgrup­pe, die die gesundheit­lichen und sozialen Risiken eigentlich bestens kennen und beurteilen können sollte: der Gesundheit­sbereich.

In dieser Berufsgrup­pe haben wir bis vor wenigen Jahren von einer Arbeitszei­t von „nur“12 Stunden nur geträumt. Es waeine ren Dienstzeit­en von durchgehen­den 32 (!) Stunden die Regel! Und das in hochsensib­len Bereichen, in denen es um die Gesundheit unserer anvertraut­en Patienten geht. Und auch heute noch sind sowohl im Bereich unserer Krankenans­talten als auch im niedergela­ssenen Bereich (hausärztli­cher Bereitscha­ftsdienst) Arbeitszei­ten von durchgehen­den 25 Stunden und mehr an der Tagesordnu­ng!

Wo bleibt da der Aufschrei der Gewerkscha­ften und Standesver­tretungen? Der Aufschrei der Betroffene­n? Der Aufschrei der Patienten?

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