Universitäten: „Nicht undifferenziert kopieren“
Vergleiche zwischen ausländischen und österreichischen Universitäten seien nicht zielführend.
Nach Lektüre des o. a. Beitrags hab ich das einmal recherchiert und fand sehr interessant, dass in besagtem „Shanghai Ranking“doch einige österreichische Universitäten genannt werden – zum Beispiel die Uni Wien, die Uni Innsbruck und die Uni Graz. Die Universität Klagenfurt, deren Rektor Herr Vitouch ist, scheint allerdings nicht auf. Da frage ich mich doch, wen er mit „wir“meint, wenn „wir uns ein Scheibchen des kalifornischen UC-Systems“abschneiden sollen.
Ganz abgesehen davon, dass ich undifferenziertes KopierenWollen von Teilen aus Gesamtsystemen für problematisch halte, wäre es doch an Herrn Vitouch, Verbesserungen an der Universität Klagenfurt, die nicht einmal im nationalen Vergleich besonders viel hermacht, zu initiieren – „don’t dream it, be it“.
Mag. Dr. Jennifer Kresitschnig,
Liebenfels
Großer Unterschied
Rektor Vitouch möchte sich vom kalifornischen Universitätssystem inspirieren lassen. Ich habe selbst ein Jahr an einer der besagten Top-Unis gearbeitet und muss daher sagen, dass es dabei etwas zu beachten gibt: Hohe Studiengebühren werden in den USA später im Berufsleben durch eine viel niedrigere Lohnsteuer abgefangen. In einem Hochsteuerland wie Österreich hohe Studiengebühren einzuführen, ist absurd, weil es Art Doppelbesteuerung wäre. Wie sozial durchlässig so ein System wäre, kann man sich wohl denken.
Mag. Dr. Christian Möstl,
Seiersberg
Beipackzettel
„Drei Welten einer Kassenreform“, 29. 9.
Harmonisierung von Leistungen: Unsere Regierung reformiert die Krankenkassen – das bedeutet real weniger Leistungen für große Teile der Versicherten. Seit 1. September steht es den nicht selbstständig arbeitenden Menschen in Österreich zu, „freiwillig“, drei Milliarden Stunden mehr pro Jahr zu arbeiten. Prognose: „Es kommt noch viel besser!“
PS: Niemals den Beipackzettel lesen – sonst wird dir gleich schlecht. Josef Schober, Dellach
„Nur“12 Stunden
Mit großem Interesse verfolge ich die Diskussionen um die Einführung der Möglichkeit einer 12-Stunden-Arbeitszeit in Österreich. Dabei fällt auf, dass in der gesamten medialen Aufarbeitung eine Berufsgruppe völlig ausgeblendet wird, eine Berufsgruppe, die die gesundheitlichen und sozialen Risiken eigentlich bestens kennen und beurteilen können sollte: der Gesundheitsbereich.
In dieser Berufsgruppe haben wir bis vor wenigen Jahren von einer Arbeitszeit von „nur“12 Stunden nur geträumt. Es waeine ren Dienstzeiten von durchgehenden 32 (!) Stunden die Regel! Und das in hochsensiblen Bereichen, in denen es um die Gesundheit unserer anvertrauten Patienten geht. Und auch heute noch sind sowohl im Bereich unserer Krankenanstalten als auch im niedergelassenen Bereich (hausärztlicher Bereitschaftsdienst) Arbeitszeiten von durchgehenden 25 Stunden und mehr an der Tagesordnung!
Wo bleibt da der Aufschrei der Gewerkschaften und Standesvertretungen? Der Aufschrei der Betroffenen? Der Aufschrei der Patienten?