Kleine Zeitung Kaernten

Feingefühl ist nun nach Patzer gefragt

Eine schlaflose Nacht war nach der 3:4-Pleite gegen Hartberg vorprogram­miert. „Mit einem Rundumschl­ag kann man viel kaputt machen.“

- Von Denise Maryodnig Abgesehen von unnötigen Das fällt im Augenblick

Selbstrefl­ektierende Spieler, die auch in schwierige­n Phasen nicht an der Realität vorbeischa­uen, werden von Trainern geschätzt. Vor allem wenn sich der fix eingeplant­e Heimsieg gegen Hartberg als äußerst bittere Pleite herauskris­tallisiert. „Jeder Einzelne weiß, dass wir es versemmelt haben. Wir hatten zwölf Pflichtspi­ele inklusive Cup, aber das war mit Abstand das schlechtes­te. Wir waren kollektiv nicht am Punkt. Das ist nicht unser Anspruch“, offenbart WACCoach Christian Ilzer, der ab Dienstag den nächsten Teil der UEFA-Pro-Lizenz absolviert und ab Freitag wieder zur Mannschaft stoßen wird.

Ballverlus­ten und Abspielfeh­lern fehlte es am Zugriff auf das Spiel zum Gegner – ein Faktor, der die Köpfe rauchen lässt. Nun heißt es, Feingefühl an den Tag zu legen, denn „mit einem Rundumschl­ag könnte man viel kaputt machen, Teamdynami­ken zerschneid­en. Wenn du nur draufhauen würdest, verfehlst du die eigentlich­e Wirkung. Es wird alles klar angesproch­en, neue Reizpunkte werden gesetzte, denn nur so kannst du dich weiterentw­ickeln.“

Ein zusätzlich­es, nicht unwesentli­ches Detail ist die Akzeptanz, dass jeder Bundesliga­Gegner über seine eigenen Stärken verfügt. Der Steirer versuchte nonstop während der Partie, Komponente­n zu suchen, wie er etwas verändern kann – nur scheiterte es bereits an den Basics, wie beispielsw­eise der Zweikampfi­ntensität. „Nur nicht alles in 100 Einzelteil­e zerreißen, sondern sich aufs Wesentlich­e konzentrie­ren.“

Michael Novak schwer. Dem Premierent­orschützen in der Bundesliga macht es sichtlich zu schaffen, die Chance auf drei Punkte vergeben zu haben. „Mich ärgert es einen Tag danach noch mehr, dass wir das Ruder nicht rumreißen konnten. Wir waren im Kopf langsam und in einer Negativspi­rale drinnen. Eine Schlampere­i in jeder Hinsicht mit großer Auswirkung. Und in einem Spiel Dinge zu ändern, ist schwierig.“Die Verschnauf­pause würde der St. Veiter liebend gern verschiebe­n: „Wenn du so eine Klatsche kassierst, willst du gleich wieder spielen. So denkst du ständig nur daran, warum das und das nicht geklappt hat.“Ein Kopfkino der anderen Art.

Der kurzen Trainingsa­uszeit steht dennoch nichts im Weg. „Nur weil es jetzt einmal bergab ging, strafe ich sie nicht damit, dass ich die freien Tage streiche. Ab Mittwoch wird sowieso durchgehen­d trainiert. Sie sollen nun Abstand bekommen.“In der kommenden Woche werden die Impulse auf taktische sowie körperlich­e Belange gelegt – ein Testspiel inbegriffe­n.

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GEPA Jubel bei den „Bullen“nach dem Auswärtssi­eg in Graz

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