Wie der Bär auf die Brücke kam
Bauingenieur gab Wildkorridor über die Südautobahn das unverwechselbare Bild.
Ein großartiger Techniker und ein leidenschaftlicher Künstler – ein echter Brückenbauer!“Mit Hochachtung, aber ebenso Wehmut, denkt Hannes Köberl vom Kompetenzzentrum Straßen und Brücken des Landes an seinen 2014 verstorbenen Kollegen Peter Raunig zurück. Der Bauingenieur war Bauleiter auf vielen namhaften Brücken quer durch Kärnten. Er besaß aber auch eine künstlerische Ader, die ihn ein Kunststudium absolvieren ließ und sein Bestreben erklärt, wo immer möglich Bau und Kunst in Verbindung zu bringen. Vielfach legte der Mitgründer der Berufsvereinigung Bildender Künstler im Land, der als Obmann auch die Sommerakademie Moosburg managte und die Keramik-Kunstwerkstatt „Rührwerk“führte, am liebsten gleich selbst Hand an.
So entstand die Bärenfigur auf dem Wild-Wanderkorridor über die Südautobahn östlich von Arnoldstein, die einer spontanen Idee von ihm entsprang und für die er das Vorbild für die Schablone zeichnete. Auch der „Nepomuk“auf der Brücke über den Lippitzbachgraben (deren Bau er leitete) oder die Forelle im Kreisverkehr Pörtschach-Ost stammen von Raunig. Ebenso der „Fliegende Schwan“am Plöckenpass und der „Christophorus“in KötschachMauthen.
Übrigens: Bären sind eher seltene Gäste auf dem mit einer Million Euro EU-Geld geförderten 93 Meter langen Wildkorridor, der das Steinerne Meer im Süden und die Schütt im Norden des Natura-2000-Gebietes Schütt-Graschelitzen verbindet. Die Wichtigkeit des Bauwerks schmälert das aber nicht: „Sie ist die stark frequentierte Brücke zwischen Nord und Süd und hat sich äußerst positiv ausgewirkt“, sagt Villachs Bezirksjägermeister Wolfgang Oswald.