ÖFB-Team agierte im Probegalopp sehr harmlos.
Ohne die besten Teamspieler zeigte sich das ÖFB-Team im Test gegen Dänemark schwach und kassierte eine verdiente 0:2-Niederlage.
Sport, Seite 48–50
Es war ein aufschlussreicher Probegalopp, der sich vor 8000 Zuschauern in der überschaubaren Ortschaft Herning zutrug. WMAchtelfinalist Dänemark musste ebenso wie Österreich auf zahlreiches Stammpersonal verzichten, es wurde viel probiert – ein Testspiel eben, bei dem die Gastgeber verdient mit 2:0 siegten.
Die Frage, wer nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Julian Baumgartlinger, David Alaba und Marko Arnautovic die Nationalmannschaft als Kapitän aufs Feld führen würde, wurde von Teamchef Franco Foda logisch beantwortet: Sebastian Prödl war’s, der mit nunmehr 73 Ländermatches der routinierteste Österreicher war.
hatte sich dagegen verwehrt, aufgrund der zahlreichen Ausfälle von einer B-Elf zu sprechen. Rapid-Tormann Richard Strebinger gab sein ÖFBDebüt, die Abwehr bildeten Aleksandar Dragovic, Prödl und Martin Hinteregger, im Mittelfeld startete Xaver Schlager. Der Youngster aus Salzburg war wohlweislich nicht zum U21-Team geschickt worden, das sich gestern für das EMPlay-off qualifizierte. Nach 36 Minuten musste Schlager, bis dahin bester Mann auf dem Platz, aufgrund von Beschwerden an der Wade durch Stefan Ilsanker ersetzt werden. Louis Schaub und Alessandro Schöpf kamen nach dem 1:0 gegen Nordirland neu in die Mannschaft.
Der Ball zirkulierte im Mittelfeld, beide Teams standen gut in der Abwehr, praktizierten aller- dings kaum Pressing. Man war fast geneigt, schnell ins Wettbüro zu huschen und auf ein 0:0 zu tippen. Aus dem Nichts fiel es also, das 1:0 für Dänemark, und es war noch dazu ein wunderschöner Treffer. Lukas Lerager und Pione Sisto spielen zwei Mal Doppelpass, Ersterer zimmert die Kugel aus 18 Metern ins Kreuzeck (29.). Unhaltbar für Strebinger, erstmals an diesem Abend wurden die 78 mitgereisten Fans aus Österreich von den dänischen überstimmt.
Dänemark blieb am Drücker, war optisch überlegen, wähFoda rend die rot-weiß-roten Offensivbemühungen schon nach zehn Minuten verebbt waren. Es fehlte der Ideengeber, die Ballsicherheit, das Kombinationsspiel. Sturmspitze Guido Burgstaller hing wie schon gegen Nordirland völlig in der Luft. Auch Schaub, Marcel Sabitzer und Valentino Lazaro setzten keine Impulse. Dafür dürfte Foda mit dem tadellosen Abwehrverhalten in Hälfte eins Freude gehabt haben, das Mut macht für die Nations-LeaguePartie am 15. November in Wien gegen Bosnien.
Nach der Pause kamen Kevin Wimmer und Florian Kainz – und die Dänen zu zwei guten Chancen durch Braithwaite. Strebinger war plötzlich öfter im Mittelpunkt, als ihm lieb war. Janko übernahm die Kapitänsbinde von Prödl, Hierländer ersetzte Schöpf, in der Schlussphase debütierte auch noch LASK-Kapitän Trauner. Ein Weitschuss von Kainz (72.) war der gefährlichste. In der 92. Minute sorgte schließlich Braithwaite (92.) für den Endstand. Verdient, weil die Dänen mit mehr Tempo agierten.