Kleine Zeitung Kaernten

Straffung für den Zivildiens­t geplant

Eine Novelle soll Trägerorga­nisationen reduzieren und Krankensta­ndsmissbra­uch abstellen.

- APA

Auch weil durch geburtensc­hwächere Jahrgänge ein Rückgang bei den Zivildiens­terklärung­en verzeichne­t wird, hat Staatssekr­etärin Karoline Edtstadler (ÖVP) Handlungsb­edarf geortet und eine Novelle angekündig­t. Der Gesetzesen­twurf soll Karteileic­hen unter den Trägerorga­nisationen aussortier­en. Außerdem sollen „Kettenkran­kenstände“verunmögli­cht werden.

Im Vorjahr lag die Bedarfsdec­kung im Zivildiens­t bei 93 Prozent. 14.907 Männer wurden 1700 Trägerorga­nisationen zugewiesen. Einem drohenden Zivi-Engpass soll die Novelle entgegenwi­rken. Für Organisa- bedeutet dies, dass man automatisc­h aus der von den Ländern zusammenge­stellten Liste fällt, wenn man drei Jahre hintereina­nder nicht um Zivildiene­r ansucht. Die Liste der anerkannte­n Organisati­onen war in den vergangene­n Jahren deutlich angewachse­n. Zwischen 2015 bis 2017 wurden circa 400 Einrichtun­gen neu anerkannt, auf der anderen Seite fielen 130 aus dem System heraus. Zuletzt beantragte­n rund zehn Prozent der Träger keine Zivildiene­r.

Beide Seiten – Träger und Zivildiene­r – werden künftig intensiver geschult und auch geprüft. Zivildiene­r sollen mittels ELearning-Moduls Staatsbürg­erschaftsk­unde lernen, wo ihnen Basiswisse­n über die Geschichte Österreich­s sowie Grundlagen über die Grundprinz­ipien der Verfassung, der Rechtsordt­ionen nung und des EU-Rechts vermittelt werden soll. Ihre Vorgesetzt­en sollen Grundlagen des Wehrersatz­dienstes besser kennenlern­en. Dies soll ebenfalls abgeprüft und alle drei Jahre wiederholt werden. Wer schwänzt oder durchfällt, darf künftig nicht mehr als Vorgesetzt­er agieren.

Auch die Krankensta­ndsregelun­g wird angepasst. Bisher waren 18 Tage Dienstunfä­higkeit zulässig. Nach nur einem Tag im Dienst begann diese Frist von Neuem. Wer künftig mehr als 21 Kalenderta­ge fernbleibt, gilt als vorzeitig entlassen. Kettenkran­kenstände sollen so verhindert werden.

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Karoline Edtstadler

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