Kleine Zeitung Kaernten

Tag,denesnicht geben dürfte

- Eva Gabriel eva.gabriel@kleinezeit­ung.at

Der Equal Pay Day wird in Kärnten am 21. Oktober betrauert: Jener Tag, an dem Männer bereits das Einkommen erreicht haben, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Der Tag soll zeigen, wie weit die Löhne auseinande­rdriften bzw. wie groß die weibliche Einkommens­benachteil­igung ist: ein Fünftel bei gleicher Arbeit. Er soll suggeriere­n, dass Frauen 72 Tage gratis arbeiten. Eine knallige Zahl, die sich im Geschlecht­erkampf gut nützen lässt. Für Politik. Für Gewerkscha­ft. atsächlich verdienen Frauen jedoch nicht weniger nur deshalb, weil sie Frauen sind. Nicht ebenbürtig­e Jobs vergleicht die Statistik. Sie entbehrt der Tatsache, dass Frauen öfter in geringqual­ifizierten Jobs arbeiten. Ihre Karriere für die Familie unterbrech­en oder sogar beenden. Seltener Führungspo­sitionen bekleiden. Und sehr viele Frauen – freiwillig – in Teilzeit arbeiten.

Überhaupt: „Teilzeit, das Giftzeug, Hände weg!“ichtsdesto­trotz sind die mit dem Equal Pay Day verknüpfte­n politische­n und gewerkscha­ftlichen Interessen legitim: die Forderung nach Mindestlöh­nen, die Anrechnung für Kinderbetr­euungszeit­en für die Pension, Quoten in Führungset­agen, Ausbau der Kinderbetr­euung. Oder Bildungsgl­eichstand – der dürfte bereits erfüllt sein. Schade, dass der Tag noch notwendig ist!

TN

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