Versuchter Einbruch in Luftschutzbunker
Unbekannte flexten das Schloss einer alten Stollenanlage in Klagenfurt-Waidmannsdorf auf. Vandalismus immer wieder Thema.
Welcome to Hell“(„Willkommen in der Hölle“) steht in Neonfarben an der Betonwand des Stollens, gleich nach dem Betreten des Luftschutzbunkers. Die alte Anlage in der Siebenhügelstraße in Klagenfurt (nahe des Stadions) umgibt seit jeher eine mystische, dunkle Atmosphäre. Vor Jahrzehnten, als man in die 150 bis 160 Meter lange Stollenanlage noch eindringen konnte, sollen hier sogar Satansmessen stattgefunden haben. Heute ist der Eingang mit einer massiven Eisentür, die mit einem betonierten Türrahmen verbunden wurde, verschlossen.
Doch der Wunsch „in die Hölle“zu gehen, besteht offenbar immer noch: Vor wenigen Tagen wurde das Schloss des Luft- schutzbunkers aus dem Zwei- ten Weltkrieg, der von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) betreut wird, aufgeflext. Anrainer sagen, dass sie nachts immer wieder seltsame Geräusche wahrnehmen. Vor dem Bunkereingang liegen viele Glasscherben und selbst gemachte Brecheisen, womit man offenbar versucht hat, die Tür zu knacken. „Doch seit Jahren gibt es keine erfolgreichen Ein- brüche mehr“, heißt es von der BIG. Der Zugang sei mehrfach gesichert worden. Zuvor hatte es über Jahre massive Probleme mit Vandalismus gegeben. Mit der Folge, dass der optische Zustand des Luftschutzstollens laut den Autoren des Buches „Unterirdisches Österreich“erbärmlich sei: „Es finden sich Unmengen von Graffiti an den Wänden; jede Art von Müll wurde hier deponiert.“Gefunden hat man hier Tierknochen, ein Hirsch-Geweih, Altäre, Kerzen, Unterwäsche, aber auch Reste eines Rasenmähers, Medikamente oder Verkehrsschilder. An der Decke befinden sich Reste der einstigen Beleuchtung. Der zweite Eingang des Bunkers wurde zugemauert. „Der Stollen ist ein klassisches und abschreckendes Beispiel für Vandalismus und Zweckentfremdung“, heißt es im Buch. Die BIG wird noch heuer eine Stolleninspektion durchführen.