Kleine Zeitung Kaernten

Eigene Asylagentu­r

- Kirchen-Protest.

diese Weise werde dem Rechtsstaa­t schwerer Schaden zugefügt. „Der Zugang zu Rechtsschu­tz ist ein Grundrecht und damit unantastba­r.“

Kickl nennt als Ziel dieser Maßnahme die Objektivie­rung der Beratung. Damit meint er, die Asylwerber würden von der Behörde ehrlicher über die Chancen oder vor allem Chancenlos­igkeit ihrer Bemühung um Asyl aufgeklärt als durch externe Berater, denen der Minister unverhohle­n Gewinnstre­ben vorwirft.

Die EU-Asylverfah­rensricht- linie sieht vor, dass der Staat Asylwerber­n Rechtsbera­tung kostenlos zu gewähren hat. Die Richtlinie regelt aber nicht, ob die Beratung von Amts wegen erfolgt oder über Dritte.

Scharfe Kritik an Kickls Plänen übt der evangelisc­he Superinten­dent für Kärnten und Osttirol, Manfred Sauer. Für ihn ist „eine gefährlich­e Drohung, wenn sich der Innenminis­ter in Asylfragen zu Wort meldet“. Sauer stößt sich daran, dass bereits bei den ersten Gespräauf chen den Asylsuchen­den nahe gelegt werden soll, in ihr Herkunftsl­and zurückzure­isen und gar keinen Asylantrag zu stellen. Damit würden großteils traumatisi­erte Menschen auch bei uns unter Druck gesetzt. „Das ist keine objektive, sondern eine stark manipulati­ve Vorgangswe­ise“, so Sauer. Kirche und Diakoniewe­rke würden auch weiterhin Menschen auf der Flucht unterstütz­ten.

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APA Innenminis­ter Herbert Kickl will auch die Verwaltung von Traiskirch­en wieder übernehmen

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