Stirbt die klassische Spedition bald aus?
Viele spannende Fragen am heutigen Logistikforum auf der Burg Taggenbrunn.
Wird die klassische Spedition aussterben? Das ist eine der spannenden Fragen, die das heutige Kärntner Logistikforum auf Taggenbrunn bei St. Veit stellt. Und man darf vorwegnehmen: ja.
„Die Logistiker der Zukunft werden schon im Voraus wissen, was ihre Kunden bestellen werden. Sie werden sich mit Lieferanten und Kunden derart vernetzen, dass am Ende für beide Seiten mehr Gewinn übrig bleibt“, umreißt Organisator Martin Tschandl, Obmann des Vereins Netzwerk Logistik (VNL), die bizarre Entwicklung.
Den Bedarf vorauszusehen, sei das Um und Auf nicht nur der Logistiker, sondern auch für Unternehmen, so Tschandl: „Andernfalls kann man die Produktion nicht mehr steuern.“Auf der heutigen Tagung wer-
den unter anderen
Erik Wirsing (Schenker), Sven Kaulbauch (Linde), Heinz Brumnik (Mahle) und Josef Hackl (Wild) ihre Intralogistik-Strategien nennen. Intralogistik – damit ist all das ge- meint, was im Unter- nehmen selbst bewegt wird.
Von automatisierten Hochregallagern wird die Rede sein, Hubstaplern, die sich selbstständig umrüsten, optimierten Routen, miteinander kommunizierenden Förderfahrzeugen und Bestellungen, die auf Minute und Firmentor genau kommen müssen. Wie wichtig das Zusammenspiel von kleinen (regionalen) und großen Zulieferern ist und wie erst daraus
Innovation und Wachstum entstehen, wird Daniel Valtiner von Infineon Austria erläutern. Tschandl glaubt, dass die Logistiker „Teile der Wertschöpfung“übernehmen werden. Will heißen: „Vielleicht werden bald sogar Waren erst im Lager des Logistikers fertiggestellt bzw. zusammengebaut.“
Kurzum: Der Abstimmungsaufwand zwischen Kunden und Lieferanten wird, ja muss, auf ein Minimum schwinden. Und Kärnten? „Entwickelt sich positiv. Und damit das so weitergeht, muss sich auch der Mittelstand dem Thema Logistik im weiteren Sinne widmen. Wenn mehr Rendite bleibt, wird auch mehr investiert.“