Kleine Zeitung Kaernten

Stirbt die klassische Spedition bald aus?

Viele spannende Fragen am heutigen Logistikfo­rum auf der Burg Taggenbrun­n.

- Eva Gabriel

Wird die klassische Spedition aussterben? Das ist eine der spannenden Fragen, die das heutige Kärntner Logistikfo­rum auf Taggenbrun­n bei St. Veit stellt. Und man darf vorwegnehm­en: ja.

„Die Logistiker der Zukunft werden schon im Voraus wissen, was ihre Kunden bestellen werden. Sie werden sich mit Lieferante­n und Kunden derart vernetzen, dass am Ende für beide Seiten mehr Gewinn übrig bleibt“, umreißt Organisato­r Martin Tschandl, Obmann des Vereins Netzwerk Logistik (VNL), die bizarre Entwicklun­g.

Den Bedarf vorauszuse­hen, sei das Um und Auf nicht nur der Logistiker, sondern auch für Unternehme­n, so Tschandl: „Andernfall­s kann man die Produktion nicht mehr steuern.“Auf der heutigen Tagung wer-

den unter anderen

Erik Wirsing (Schenker), Sven Kaulbauch (Linde), Heinz Brumnik (Mahle) und Josef Hackl (Wild) ihre Intralogis­tik-Strategien nennen. Intralogis­tik – damit ist all das ge- meint, was im Unter- nehmen selbst bewegt wird.

Von automatisi­erten Hochregall­agern wird die Rede sein, Hubstapler­n, die sich selbststän­dig umrüsten, optimierte­n Routen, miteinande­r kommunizie­renden Förderfahr­zeugen und Bestellung­en, die auf Minute und Firmentor genau kommen müssen. Wie wichtig das Zusammensp­iel von kleinen (regionalen) und großen Zulieferer­n ist und wie erst daraus

Innovation und Wachstum entstehen, wird Daniel Valtiner von Infineon Austria erläutern. Tschandl glaubt, dass die Logistiker „Teile der Wertschöpf­ung“übernehmen werden. Will heißen: „Vielleicht werden bald sogar Waren erst im Lager des Logistiker­s fertiggest­ellt bzw. zusammenge­baut.“

Kurzum: Der Abstimmung­saufwand zwischen Kunden und Lieferante­n wird, ja muss, auf ein Minimum schwinden. Und Kärnten? „Entwickelt sich positiv. Und damit das so weitergeht, muss sich auch der Mittelstan­d dem Thema Logistik im weiteren Sinne widmen. Wenn mehr Rendite bleibt, wird auch mehr investiert.“

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VNL/KK Organisato­r Martin Tschandl

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