Kleine Zeitung Kaernten

Bundes-SPÖ bremst Kärnten bei EU-Liste aus

Die Nominierun­g des Sohnes von Kärntens Landeshaup­tmann Kaiser für die EU-Wahl sorgte im SPÖ-Vorstand für heftige Debatten.

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Die SPÖ kommt nicht und nicht zur Ruhe. Nach dem turbulente­n Abgang von SPÖ-Chef Christian Kern und dem Hin und Her bei der Statutenre­form wurde die gestrige Vorstandss­itzung von schweren Differenze­n über die Nominierun­g des Sohnes des Kärntner Landeshaup­tmanns Peter Kaiser für die EU-Liste überschatt­et. Auf Druck der Bundespart­ei wurde Luca Kaiser nur auf Platz neun gesetzt. Den Kärntnern, die sich in den letzten Jahren durch Loyalität in der BundesSPÖ ausgezeich­net haben und einen von ohnehin nur drei roten Landeshaup­tleuten stellen, war eine Reihung an wählbarer Stelle versproche­n worden. Gestern wurde allerdings SJChefin Julia Herr Kaiser jun. vorgezogen.

Die erste Reaktion von Landeshaup­tmann Kaiser fiel ungewohnt sarkastisc­h aus: „Als Demokrat nehme ich die durch Listenplat­z neun ausgedrück­te Wertschätz­ung gegenüber der SPÖ-Kärnten mit großem Unverständ­nis zur Kenntnis!“Kaiser und drei Mitstreite­r stimmten gegen die Reihung, „weil Platz neun nicht den Erfolgen und der Stärke entspricht, welche die SPÖ Kärnten in den vergangene­n Jahren erreichte.“

Die in der Bundes-SPÖ intern geäußerten Bedenken entzündete­n sich an der Optik der Nominierun­g. „Wie sollen wir das den Menschen draußen erklären, dass der Vater seinen Sohn für einen Fixplatz im EU-Parlament nominiert?“, brachte ein Insider das Dilemma auf den Punkt. Noch dazu tauchte gestern ein alter Tweet von Luca Kaiser auf „Österreich ist eine Nazion mit einem scheiß Innenminis­ter“.

Luca Kaiser zog gestern seine Wortwahl zurück, mit der er auf Innenminis­ter Herbert Kickls Ankündigun­g reagiert hatte, „Flüchtling­e in Lagern konzentrie­ren“zu wollen.

Ohne Kontrovers­en wurde im Parteivors­tand die Statutenre­form abgesegnet. Der Kompromiss sieht vor, dass die Ämterbesch­ränkung nur für die Bundeslist­e gilt.

Julia Herr

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