US-Minister gibt Saudis einen Korb
König-Abdullah-Zentrum: „Hoffen auf transparente Untersuchung“.
Wegen des vermissten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi gehen immer mehr westliche Staaten auf Distanz zu Riad: Drei europäische Minister und auch US-Finanzminister Steven Mnuchin sagten ihre Teilnahme an einer Investorenkonferenz in SaudiArabien ab. Die USA gelten als Verbündete Saudi-Arabiens.
Im Zentrum der türkischen Ermittlungen steht eine Gruppe von 15 Saudi-Arabern, die am 2. Oktober in Istanbul landeten und nach einem Aufenthalt im Konsulat am Abend nach Riad zurückkehrten. Laut der türkischen Zeitung „Sabah“war der „Chef des Exekutionskommandos“der Saudi-Araber Maher Abdulaziz Mutreb, der laut Medienberichten zum engen Umfeld des saudischen Kronprin- zen Mohammed bin Salman gehört und ihn wiederholt auf Auslandsreisen begleitete.
Das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog in Wien, das von der saudischen Regierung finanziert wird, wollte gestern die Vorfälle nicht politisch bewerten – „dafür haben wir kein Mandat“–, erklärte aber gegenüber der Kleinen Zeitung, über die Medienberichte zu den Ereignissen in
Istanbul tief betroffen zu sein. „Wir hoffen, dass eine transparente Untersuchung die Wahrheit ans Licht bringen wird und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, erklärte eine Sprecherin des Zentrums.