Kleine Zeitung Kaernten

30 Jahre Haltung auf zartrosa Papier

Der Internet-Pionier mit seiner regen Community jubiliert mit neuem Logo.

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Als heute vor 30 Jahren zum ersten Mal in Österreich das „liberale Medium“auf zartrosa Papier gedruckt wurde, schwebte dem Gründer und ehemaligen Herausgebe­r Oscar Bronner eine „mündige, überregion­ale Tageszeitu­ng“vor. Die dann im Netz zum Vorreiter wurde: 1995 ging der „Standard“als erste deutschspr­achige Zeitung online. Und war geprägt von der regen Beteiligun­g seiner User bzw. Leser. „Dass wir ein Diskursmed­ium sind, hätten wir bei der Gründung nicht hineinschr­eiben können – die paar Leserbrief­e hätten das Kraut nicht fett gemacht. Hier hat ein Wandel stattgefun­den, der durch technische Gegebenhei­ten möglich war. Wir haben ihn begrüßt, umarmt und auch einiges investiert“, gesteht Bronner. Laut aktueller MediaAnaly­se (2017/2018) liegt die Print-Reichweite bei sieben Prozent (525.000 tägliche Leser). Online kommt derstandar­d.at laut ÖWA plus (1. Quartal 2018) auf 39,1 Prozent.

Inspiriert war die „Standard“Gründung übrigens von Bronners US-Jahren. Die tägliche Lektüre der „New York Times“brachte den Wunsch hervor, wieder in den Journalism­us einzusteig­en. 1988 war es so weit.

An der Spitze gab es wenig Wechsel in den 30 Jahren: Chefredakt­eur ist seit 2017 Martin Kotynek, der von „Zeit Online“kam. Er löste die langjährig­e Chefredakt­eurin Alexandra Föderl-Schmid ab. Sie war 2007 dem Gründungsc­hefredakte­ur Gerfried Sperl nachgefolg­t.

Was ist ab heute neu? Website und Tageszeitu­ng treten ab sofort mit einem gemeinsame­n Logo auf. Es hat heute seine Premiere in der 216 Seiten starken Schwerpunk­tausgabe und dem Online-Auftritt, wo sich mit täglich bis zu 40.000 Postings die höchst aktive Lesercommu­nity abbildet.

Zuletzt wurde ein „PurAbo“ohne Werbung und Tracking lanciert. Was sind weitere denkbare Modelle für die Zukunft, um Geld für den Content zu bekommen? „Es gibt bekannte Produkte wie Paywalls“, erklärt Bronners ältester Sohn, Verlagsvor­stand Alexander Mitteräcke­r. Und verweist auf die wichtige Community: „Welches Pay-Produkt kann man einer Community anbieten? Ich gehe davon aus, dass wir 2019 ein neues Produkt nachlegen werden.“

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Der neue Chefredakt­eur Martin Kotynek ist 35 Jahre jung
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APA (2) Oscar Bronner gründete 1988 den „Standard“
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APA Der Nino aus Wien lässt wieder Neues von sich hören

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