Am Ende ergibt alles einen Gin
London Dry oder New Western Dry Gin? Was sie unterscheidet und was in Sachen Gin im Trend liegt.
Zur „Zauberstunde“ließ sich Elizabeth BowesLyon, besser bekannt als Queen Mum, gern ein Glaserl Gordon’s Gin servieren. So erzählt man sich zumindest. Heute ist das mit der Gin-Marke nicht mehr so genau. Denn Gin hat in den letzten Jahren einen Hype erlebt wie kein anderes Destillat. Aus dem Fusel, mit dem sich die Nation einst beinahe selbst erledigt hätte, ist einer der schicksten Drinks des 21. Jahrhunderts geworden. Nach wie vor drängen weltweit die unterschiedlichsten Produkte auf den Markt. Weil es nahezu unmöglich ist, alle Gins dieser Welt zu probieren, braucht es zur Orientierung eine Portion Hintergrundwissen. Los geht’s:
Der Geschmack. Die geschmackliche Vielfalt lässt sich grob so einteilen: Bei der Mehrheit, den
klassischen Gins, zeigt sich eine deutliche Wacholdernote. Andere bestechen durch Kräuter-, Zitrus-, blumige oder pfeffrige Noten.
Die Urform. Die Urform des Gins stammt aus den Niederlanden und wird heute noch ausgeschenkt. Italien ist – wie mitunter vermutet – nicht das Ursprungsland des Destillats. Ist die Bezeichnung „Grain Genever“auf dem Etikett vermerkt, gibt das einen Hinweis auf die Basis – Getreide.
Die Unterschiede. In der Herstellung unterscheiden sich Dry Gin und London Dry Gin. Zwar wird beiden kein Zucker zugesetzt, aber der Zusatz „London“weist darauf hin, dass nur natürliche Zutaten verwendet werden dürfen, die alle bei der zweiten Destillation auf einmal zugegeben werden müssen. Danach darf nur noch Wasser an den Stoff. London Dry Gin ist die Grundlage vieler Mixgetränke – etwa von Dry Martini. Hier dominiert der Wacholder.
Anders beim New Western Dry Gin – warum man die neue Kategorie gerade so genannt hat, ist nicht ganz geklärt. Vielleicht liegt es daran, dass man wie im Wilden Westen vorgeht. Es gibt kein Gesetz, das vorschreibt, was man mit seinem Gin (nicht) machen darf, also wird kräftig experimentiert.
Old Tom Gin hingegen ist süßlich/lieblich. Der mild-würzige Plymouth Gin wird eben dort produziert. Zuletzt: Sloe Gin wird aus Schlehen gewonnen und ist ein Likör.