Kleine Zeitung Kaernten

„Audi wurde zu Recht zu Bußgeld verdonnert“

Die Strafe sei gerechtfer­tigt, aber das Geld sollte geprellten Kunden zugutekomm­en. E-Mobilität wird ebenfalls hinterfrag­t.

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„Diesel-Betrug: Audi zahlt 800 Millionen“, Denkzettel „Zahltage für die Diesel-Trickser“, 17. 10.

Audi wurde zu Recht zu diesem Bußgeld „verdonnert“, für nachweisli­ch manipulier­te Abgastests. Der VW-Konzern insgesamt hat seit Anfang 2016 in den USA, aber auch in Deutschlan­d so richtig bluten müssen, mit Strafzahlu­ngen von mittlerwei­le mehr als 35 Milliarden Euro.

Alles gut und schön, dabei wird aber vergessen, dass der Hype bezüglich des von Politik und Gesellscha­ft geforderte­n Umstiegs auf Elektromob­ile klimaseiti­g mehr als fragwürdig ist. Die Produktion von Elektrofah­rzeugen ist ganz und gar nicht umweltvert­räglich.

Herbert Diess, der Vorstandsc­hef des VW-Konzerns, hat gestern glaubwürdi­g, mit gutem Recht, darauf abgestellt, dass der Strom für Elektrofah­rzeuge – falls genügend Ladestatio­nen vorhanden wären – zu fast 30 Prozent aus Braunkohle produziert wird, einem „Emissionsp­ulver“, dass mehr CO2 produziert als die gesamte derzeitige Pkw-Flotte in Deutschlan­d.

Unabhängig davon: Mehr als 2 Millionen Menschen arbeiten in Deutschlan­d und in Österreich direkt oder indirekt für die Automobili­ndustrie oder deren Zulieferbe­triebe. Gnade uns Gott, wenn auch nur die Hälfte dieser Arbeitsplä­tze durch die mediale Hysterie bezüglich des Verbrennun­gsmotors verloren geht.

Dipl. Volkswirt Alfons Küsters,

Krumpendor­f

Körberlgel­d für Bayern

Mit großem Interesse habe ich den Bericht und den „Denkzettel“über die Strafzahlu­ngen von Audi gelesen. VW musste bereits eine Milliarden­strafe bezahlen und nun wurde Audi verdonnert. Aber nicht etwa die geschädigt­en Autokäufer wie ich erhalten diese Entschädig­ung für diesen Betrug, nein das Land Bayern bekommt ein Körberlgel­d in Höhe von 800.000.000 Euro.

Die deutschen Autobauer schreiben nach wie vor Rekordgewi­nne und ein Herr Diess jammert, dass die Gefahr bestehe, dass die deutsche Autoindust­rie ihre Spitzenpos­ition auf dem Weltmarkt verliert. Das wäre aber wirklich eine Tragödie, würden doch die Topmanager dieser Betriebe keine Erfolgspro­visionen in Millionen- höhe mehr bekommen. Es wird einem fast schlecht bei diesen Aussagen vor dem Hintergrun­d, dass der Konzern in Amerika Milliarden an Vergütunge­n an die geprellten Autokäufer zahlen musste. Und in unserer viel gelobten EU musste ich mich einer Sammelklag­e des VKI anschließe­n, um zumindest eine Chance zu wahren, vielleicht irgendwann doch noch eine Entschädig­ung zu bekommen. VW und Audi sollten sich schämen.

Erwin Marchler, Trofaiach

Werbung für E-Mobilität

Für E-Mobiltät wird immer wieder geworben, derzeit fällt

auch die Kelag-Werbung auf. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass ein Stromanbie­ter Interesse an E-Mobilität hat.

Was mich aber im Zusammenha­ng E-Mobilität stört: Alle Informatio­nen sind nur positiv, egal wo man hinsieht, „keine Umweltbela­stung“, „grüne Zukunft“. Nicht ein einziger Beitrag beschäftig­t sich mit der Batteriepr­oduktion und deren Folgen. Nicht ein einziger Beitrag beschäftig­t sich mit Batterie-Recycling und den derzeitige­n gesetzlich­e Vorgaben dafür. Ich glaube inzwischen, dass sich Medienunte­rnehmen sozusagen nicht „drübertrau­en“, mit dieser Problemati­k zu beschäftig­en.

Man stelle sich vor, die ganze Welt wäre mit E-Autos unterwegs, das wäre mit Sicherheit die nächste Umweltkata­strophe – aufgrund fehlender Gesetze und Vorgaben.

Josef Kapeller, Villach

Keine Katastroph­e

„Warnschuss für Söder“, 15. 10. Das Wahlergebn­is war für die erfolgsver­wöhnte CSU eine ordentlich­e Watsch’n. Eine Katastroph­e – wie für die SPD – war das Ergebnis nun auch wieder nicht. Es kehrt auch in Bayern „politische Normalität“ein, das heißt, es wird keine Alleinregi­emir

rung geben. Was es in Bayern nach wie vor geben wird, ist eine konservati­ve Ausrichtun­g. Mit den Freien Wählern, „Fleisch vom Fleische“der CSU, hat man eine bequeme Mehrheit an Sitzen im Landtag. Nimmt man die rechtsextr­eme AFD dazu, so ergibt sich im Freistaat eine konservati­ve Mehrheit von knapp 60 Prozent.

Eine Regierung von Rot/Grün scheidet aus. Der Erfolg der Grünen ist der Misserfolg der Roten. Es ist ein Hauch von Tragik.

Die Wahl – hier liegt Ingo Hasewend richtig – ist ein Warnschuss für Söder. Die monatesich

langen Auseinande­rsetzungen von Söder und Seehofer haben Schuld am Absturz der CSU. Wer sich wie ein testostero­ngefüllter Gockel aufführt, muss sich nicht wundern, wenn er als Suppenhuhn endet!

Rudolf Prill, Köttmannsd­orf

CSU-Debakel?

Welche Partei in Europa hat schon 37 Prozent? Die MitteRecht­s-Bewegung hat in Bayern rund 65 Prozent. Die Linken, SPD und Grüne haben ihre Mehrheiten gewechselt, sind aber in der Summe gleichgebl­ieben. Einen besonderen Sieg der Grünen sehe ich nicht.

Werner Stitz, Voitsberg

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