Kleine Zeitung Kaernten

Kleiner Ausflug in die Fehlschrei­bungen und Fehlhörung­en diverser Namen. Von Meyers, Hyttars, Kotzlichs und Neggars.

- Frido Hütter

Mit Namen ist das so eine Sache. Entweder man hat einen sehr gebräuchli­chen, den jeder auch am Telefon versteht, Maria Maier zum Beispiel. Oder Hans Huber. Dann sind die Chancen, dass ihn das Gegenüber ins falsche Ohr bekommt, eher gering.

Bei der Verschrift­lichung indes fangen die Zores schon an: Maria Maier könnte ja auch Meier, Meyer, Mayer oder Mayr geschriebe­n sein. Außerdem könnte sie Marja heißen.

Inhaber eventuell desavouier­ender Familienna­men können einen Antrag auf teils kostenlose Abänderung stellen. Niemand muss über Generation­en Hitler, Höllteufel oder Stinkstief­el heißen. Obwohl das meist orthografi­sch korrekt adressiert würde.

Arm sind viele dran, die einen echten oder entslawisi­erten Zischlaut im Namen tragen. So etwa unser grandioser Chefredakt­eur Fritz Csoklich, selig. Ihn schrieben sie Tschoklits­ch, Zschocklic­h und einmal sogar Kotzlich. Fritz hatte Humor und hängte die besten Verschreib­er zum allgemeine­n Gaudium ans Schwarze Brett.

Mein Name wird manchmal nicht ganz überrasche­nd auf Frieda Hütter umgedeutet. Aber über das Telefon ist er seltsamerw­eise schwer vermittelb­ar. Er tauchte schon als Jüter, Hyttar oder Friederhüt­ter auf.

Bei fallweisen Reservatio­nen schlüpfe ich in den Namen eines alten Freundes und nenne mich Wolf. – Bringt kein Problem.

Etwas schwerer tut sich eine liebe Freundin, die unter dem Namen Neger operiert. Älteren Menschen ist das offenbar peinlich, sie fragen drei Mal nach und lassen sich das Wort dann buchstabie­ren. Jüngere, politisch korrekt erzogene Leute kennen den Begriff oft nicht mehr und können ihn nicht schreiben. So fand sich die Gute in einem Restaurant einmal unter Neggar notiert.

Sie lachte nur laut, der Tisch war ja freigehalt­en worden.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria