Tolle Moment-Aufnahmen.
Die Berufsvereinigung „Syndikat Foto – Film“feiert ihren 70. Geburtstag mit einer tollen Ausstellung in Klagenfurt.
Udo Jürgens, Niki Lauda oder Klaus Maria Brandauer in einer Fotoausstellung im Landesarchiv.
Wien, 2009: Schubhäftling im Polizeianhaltezentrum
Niki Lauda ohne Kopfbedeckung. Formel-1-Legende James Hunt in Todesangst – nicht im Rennen, sondern, weil der spätere Mörder Udo Proksch hinter ihm eine Schampusflasche explodieren lässt. Ein Mädchen, das in Nachkriegstrümmern selbstvergessen mit einer Puppe spielt. Ein junger, schlanker Gusenbauer zwischen Marx und Bibel. Ein Schubhäftling, der seinen Kopf aus der Zellenklappe steckt wie aus einem sozialen Schafott.
Mehr als 80 Bilder heimischer Berufsfotografen warten geradezu darauf, in Klagenfurt besichtigt zu werden. Anlass ist das 70-Jahre-Bestandsjubiläum des „Syndikats Foto – Film“, das die Interessen der österrei-
Weltklasse-Fotos
„Der entscheidende Moment – 70 Jahre Syndikat Foto Film“.
(25. Oktober) im Landesarchiv Klagenfurt (geöffnet von 8 bis 15.30 Uhr).
gratis: Die Schau ist hervorragend und familientauglich.
chischen Pressefotografen im dramatischen Wandel dieser Jahrzehnte vertritt.
„Wir wollen der Pressefotografie mit ihrem ganzheitlichen Qualitätsanspruch ein Denkmal setzen“, sagt Syndikat-Geschäftsführer Axel Hubmann. „Sie will nicht in erster Linie reißerisch sein, sondern zeigen, dass es möglich ist, aktuelle Information, Bilderzählung und Menschlichkeit mit ethischer Haltung zu verbinden.“Der frühere Kärntner Landeskonservator und Sohn des Foto-Altmeisters Franz Hubmann weiß, dass heute in vielen Redaktionen an Geld und Fotopersonal gespart wird und dass bei Millionen von Hobbyknipsern – schon statistisch – ab und zu gute Fotos entstehen müssen. „Allein von der Pressefotografie kann heute niemand mehr leben.“
Wer also sehen will, wie Könner mit Wissen, guter Vorbereitung und Geduld den „entscheidenden Moment“erwischt haben, wie sie Promis aus Politik, Kultur und Sport „aufgeblattelt“haben, wie sie Alltagsszenen ergreifend für die Ewigkeit eingefangen haben: Für den ist das Landesarchiv richtig. Dort ist alles schwarz auf weiß – und bunt – festgehalten.
Ausstellung: