Ein Topscorer, für den nur das Team zählt
Der WAC spielt heute bei der Admira. Nach zuletzt zwei Niederlagen sollen Punkte her. Der amtierende Topscorer bei den Kärntnern, Michael Liendl, fordert, schnell wieder in die Spur zu finden.
Drei Punkte beim Tabellenletzten sind kein Selbstläufer. Selbst dann nicht, wenn dieser in den bisherigen fünf Heimspielen erst einen einzigen Punkt geholt hat. „Wir werden die Admira sicher nicht unterschätzen“, erklärt WACTrainer Christian Ilzer vor dem heutigen (14.30) Auswärtsspiel in der Südstadt. „Die Mannschaft ist im Umbruch, wird immer eingespielter und findet ihren Rhythmus. Sie hat viele junge Talente und enormes Entwicklungspotenzial.“Worauf es besonders aufzupassen gilt, ist das Konterspiel der Niederösterreicher. „Hier haben sie enorme Qualitäten“, weiß Ilzer. „Sie verfügen über enorm schnelle Spieler. Wenn sie Raum bekommen, können sie diesen auch oft perfekt nützen.“
Ebenso augenscheinlich: die Stärke bei Standards. Drei der vergangenen vier Treffer erzielte die Mannschaft von Trainer
Ernst Baumeister nach Eckbällen. Diesem Liga-Bestwert hält Ilzer, der heute seinen 41. Geburtstag feiert, eine beeindruckende Zahl entgegen: „Null“. So viele Gegentore hat der WAC heuer nämlich nach Ecken kassiert. Dennoch will man sich nicht lange mit derartigen Statistiken aufhalten. „Wichtig ist, dass wir in unseren Rhythmus kommen.“
Den soll in erster Linie einmal mehr Michael Liendl vorgeben. Der Steirer avancierte heuer zum Bundesliga-Topscorer bei den Wölfen. Mit seinen insgesamt 25 Treffern und 22 Assists in „nur“67 Einsätzen überholte der 32-jährige „Alpen-Maradona“, wie ihn seine Fans gerne nennen, den spanischen Publikumsliebling Jacobo (20 bzw. 23 bei 135 Einsätzen) in der laufenden Saison – Tendenz weiter steigend. In puncto Gelbe Karten hielt sich Liendl bisher ordnungsgemäß zurück – lediglich fünf gehen bei einer Gesamtspielzeit in der Bundesliga von 5901 Minuten auf seine Kappe. „Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn gar nicht gewusst habe, dass es so ein enges Kopf-anKopf-Rennen war. Es ist ein schöner Nebeneffekt, aber wenn wir als Mannschaft nicht erfolgreich sind, bringt diese Tatsache gar nichts. Es darf immer nur das Team zählen.“
Im heutigen Spiel gegen das Tabellenschlusslicht warnt Liendl vor einer hungrigen Mannschaft, die in der Offensive richtig viel Tempo machen kann und so die Abwehrreihen regelmäßig in Probleme versetzen kann. Des Weiteren zeigen sie im Umschaltspiel immer wieder ihre Qualitäten.
„Wir müssen in gewissen Spielsituationen unbedingt flexibler agieren. So ein Auftritt wie gegen Hartberg darf nie wieder passieren. Wir werden versuchen, so schnell wie möglich wieder in jene Spur zurückzufinden, in der wir vor ein paar Wochen waren. Dann bin auch ich überzeugt, dass wir heute als Sieger vom Platz gehen.“