Lewandowski erlöste den FC Bayern
Die Münchner haben dünnhäutige Bosse, aber Spieler, die wissen, worauf es ankommt. Robert Lewandowski sorgt dafür, dass die Bayern wieder gewinnen.
Einen Tag nach der skurrilen, ja fast peinlichen Pressekonferenz, in der sich die Bayern-Bosse Uli Hoeneß (Präsident) und Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandschef) als dünnhäutige Mimosen geoutet haben, bekamen sie natürlich Lob aus den eigenen Reihen. Die Medienschelte war „wichtig für unsere Gefühlswelt“, sagte Bayern-Spieler Joshua Kimmich. Lieb. Die meisten deutschen Journalisten haben sich nicht von der rührigen Pressekonferenz beeindrucken lassen, sie werden es auch nicht von Kimmichs Worten tun. Und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) schon gar nicht, der zu Recht aufgerufen hat, sich nicht von der Chefetage beeindrucken zu lassen.
Fußball gespielt wurde auch in Deutschland. Und wahrscheinlich motiviert von den verbalen Ausführungen ihrer Bosse haben sich die Spieler auch wieder auf dem Platz gefangen und einen Sieg eingefahren, nach vier sieglosen Partien. Die „Mia san mia“-Fraktion gewann 3:1 beim VfL Wolfsburg. Bravo. Alles wieder in Ordnung im Staate FC Bayern. Alles richtig gemacht, auch ohne Arjen Robben, der in der 57. Minute die Gelb-Rote Karte sah und so nicht bis zum Ende an der bayerischen Rehabilitation teilnehmen durfte. David Alaba wirkte nach seinem ausgeheilten Muskelfaserriss 45 Minuten mit. Der Erlöser war Robert Lewandowski. Der Pole traf zwei Mal (30., 49.) und bereitete den dritten Treffer durch James Rodriguez (72.) vor. Spannend wurde es in diesem Spiel nur kurz, nachdem Wout Weghorsts (63.) der zwischenzeitliche Anschlusstreffer gelungen war.
Die Bayern sind Dritter in der Tabelle, hinter Werder Bremen. Die Bremer feierten einen 2:0Auswärtssieg bei Schalke. Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf spielten beim weiter mit nur zwei Siegen im Tabellenkeller feststeckenden Vizemeister durch, bei Werder kam Florian
Kainz bis zur 55. Minute zum Einsatz. Spitzenreiter bleibt Borussia Dortmund nach einem 4:0-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart.
Spieler der Runde ist aber ohne jegliche Diskussion Luka Jovic. Bei der 7:1-Gala von Eintracht Frankfurt gegen Düsseldorf
steuerte der 20-Jährige fünf Tore bei. Er traf in dieser Partie schön regelmäßig – in der 27., 34., 55., 69. und 72. Minute. „Man muss mit Superlativen immer aufpassen. Aber für mich hat er das Potenzial zum Weltklassestürmer“, sagte sein Trainer Adi Hütter.