„Abhängig von der Fahrzeugindustrie“
Wir alle müssten die Nutzung von Privat-Pkw einschränken, meint ein Leser.
Das Auto neu denken“, hieß es auf der Titelseite der Kleinen Zeitung. Sollte es nicht auch heißen: „Sport neu denken“? Wie viel „Energie“wird für (Freizeit-)Sport verpufft, statt dass man sie als „Alltagssport“nützt? Mein ehemaliger Fußballtrainer ist schon als Lehrling täglich 15 Kilometer mit dem Rad zum Arbeitsplatz gefahren. Auch später hat er nie einen Privat-Pkw gebraucht, ist ausdauernd gelaufen und so für mich ein Vorbild geworden.
Der „moderne“(bequeme?) Mensch lässt sich allzu leicht von der Fahrzeugindustrie abhängig machen. Viele Leute schuften lieber für ein (zweites) Auto und verlieren dabei wertvolle Zeit, beispielsweise für ihre Kinder. Politiker unterstützen anscheinend eher die Autohersteller („Arbeitsplatzsicherung“), anstatt sich für den öffentlichen Verkehr einzusetzen.
Die Autoindustrie hätte genug zu tun (und auch zu verdienen), wenn sie sich hauptsächlich der Herstellung von umweltfreundlichen Nutzfahrzeugen (Bussen, Transportfahrzeugen usw.) widmete. Verkehr mit Privat-Pkw – egal, mit welchen Treibstoffen – bleibt Verkehr: Platz fressend, Rohstoffe fressend. Echte Sportler sind auch ohne Auto mobil!
Toni Traschitzker, Spittal
Belastung vermeiden
Gratulation, ein sehr informativer Überblick zu Elektroautos, Hybrid, Erdgas, Brennstoffzellen und zur Reduktion des CO2Gehaltes. Aber um mit Altkanzler Kreisky und einigen Grünen sprechen: Das Wichtigste ist die Vermeidung der Umweltbelastung. Während neue Antriebsmodelle, Filter, Fahrverbote, Verbannung von Dieselautos (Was ist mit Lkw und Nutzfahrzeugen?) überall diskutiert und teilweise auch beschlossen werden, fördern wir im schönsten Urlaubsland Österreichs aus touristischen Gründen GTI, Harley und andere die Umwelt massiv belastende Spaßevents für prozentuell relativ niedrige Erträge. Wenn wir die Kosten dafür wegrech- nen, bleibt nicht viel von der „Umwegrentabilität“. Jetzt können wir (die Politik) eventuell noch Vorsorge treffen, damit nicht im nächsten Jahr der Umweltund Lärmwahnsinn wiederkehrt.
Dr. Hans-Jörg Clar, Drobollach
Konfliktrohstoffe
Ich finde es gut, wenn man sich gesamtheitlich mit allen Kosten und Auswirkungen von E-AutoBatterien auseinandersetzt. Ich muss da aber die provokante Frage stellen, ob bei dieser Bezu trachtung auch der HandyWahnsinn mitbedacht wird? Für das Innenleben von Handys, nicht nur für den Akku, werden seltene Erden benötigt – die bekannterweise zum Großteil in Minen in Afrika abgebaut werden, Kinderarbeit, Unfälle, Todesfälle und Bürgerkriegsfinanzierung inklusive – Stichwort Konfliktrohstoffe.
Da sollte man sich überlegen, ob man wirklich alle paar Monate nur aus Konsumzwang ein neues Handy haben muss. Und außerdem, wo bleibt die Verhältnismäßigkeit von Preis/ Leistung, wenn es heute Handymodelle gibt, die zum Preis des Zweieinhalb- bis knapp Vierfachen der Produktionskosten verkauft werden, wofür man je nach Ausstattung mehrere vollwertige Computer/Laptops kaufen könnte? (Prinzipiell betreffen die seltenen Rohstoffe auch LCD-/Plasma-Fernseher und Computer generell – aber hier ist die Nutzungsdauer meist mehr „vernunftangepasst“.)
Markus Michael Egger, Villach
Keine Einbahnstraße
Denkzettel „Ein ,Oida‘, das 100 Euro kostet“, 19. 10. Im Denkzettel wird Respekt eingefordert. Respekt ist aber keine Einbahnstraße. Gemäß den Aussagen des Beschuldigten wurde er vom Polizeibeamten einfach per Du angesprochen. Das ist auch eine Respektlosigkeit und dazu noch einer Amtshandlung unwürdig (Konsequenzen?). Die Aussage „Respekt ging irgendwo entlang des Weges verloren“gilt in diesem Falle wohl für beide Beteiligten.
Ing. Walter Polesnik, Rosegg