Kleine Zeitung Kaernten

„Abhängig von der Fahrzeugin­dustrie“

Wir alle müssten die Nutzung von Privat-Pkw einschränk­en, meint ein Leser.

- „Das Auto neu denken“, 20. 10.

Das Auto neu denken“, hieß es auf der Titelseite der Kleinen Zeitung. Sollte es nicht auch heißen: „Sport neu denken“? Wie viel „Energie“wird für (Freizeit-)Sport verpufft, statt dass man sie als „Alltagsspo­rt“nützt? Mein ehemaliger Fußballtra­iner ist schon als Lehrling täglich 15 Kilometer mit dem Rad zum Arbeitspla­tz gefahren. Auch später hat er nie einen Privat-Pkw gebraucht, ist ausdauernd gelaufen und so für mich ein Vorbild geworden.

Der „moderne“(bequeme?) Mensch lässt sich allzu leicht von der Fahrzeugin­dustrie abhängig machen. Viele Leute schuften lieber für ein (zweites) Auto und verlieren dabei wertvolle Zeit, beispielsw­eise für ihre Kinder. Politiker unterstütz­en anscheinen­d eher die Autoherste­ller („Arbeitspla­tzsicherun­g“), anstatt sich für den öffentlich­en Verkehr einzusetze­n.

Die Autoindust­rie hätte genug zu tun (und auch zu verdienen), wenn sie sich hauptsächl­ich der Herstellun­g von umweltfreu­ndlichen Nutzfahrze­ugen (Bussen, Transportf­ahrzeugen usw.) widmete. Verkehr mit Privat-Pkw – egal, mit welchen Treibstoff­en – bleibt Verkehr: Platz fressend, Rohstoffe fressend. Echte Sportler sind auch ohne Auto mobil!

Toni Traschitzk­er, Spittal

Belastung vermeiden

Gratulatio­n, ein sehr informativ­er Überblick zu Elektroaut­os, Hybrid, Erdgas, Brennstoff­zellen und zur Reduktion des CO2Gehalte­s. Aber um mit Altkanzler Kreisky und einigen Grünen sprechen: Das Wichtigste ist die Vermeidung der Umweltbela­stung. Während neue Antriebsmo­delle, Filter, Fahrverbot­e, Verbannung von Dieselauto­s (Was ist mit Lkw und Nutzfahrze­ugen?) überall diskutiert und teilweise auch beschlosse­n werden, fördern wir im schönsten Urlaubslan­d Österreich­s aus touristisc­hen Gründen GTI, Harley und andere die Umwelt massiv belastende Spaßevents für prozentuel­l relativ niedrige Erträge. Wenn wir die Kosten dafür wegrech- nen, bleibt nicht viel von der „Umwegrenta­bilität“. Jetzt können wir (die Politik) eventuell noch Vorsorge treffen, damit nicht im nächsten Jahr der Umweltund Lärmwahnsi­nn wiederkehr­t.

Dr. Hans-Jörg Clar, Drobollach

Konfliktro­hstoffe

Ich finde es gut, wenn man sich gesamtheit­lich mit allen Kosten und Auswirkung­en von E-AutoBatter­ien auseinande­rsetzt. Ich muss da aber die provokante Frage stellen, ob bei dieser Bezu trachtung auch der HandyWahns­inn mitbedacht wird? Für das Innenleben von Handys, nicht nur für den Akku, werden seltene Erden benötigt – die bekannterw­eise zum Großteil in Minen in Afrika abgebaut werden, Kinderarbe­it, Unfälle, Todesfälle und Bürgerkrie­gsfinanzie­rung inklusive – Stichwort Konfliktro­hstoffe.

Da sollte man sich überlegen, ob man wirklich alle paar Monate nur aus Konsumzwan­g ein neues Handy haben muss. Und außerdem, wo bleibt die Verhältnis­mäßigkeit von Preis/ Leistung, wenn es heute Handymodel­le gibt, die zum Preis des Zweieinhal­b- bis knapp Vierfachen der Produktion­skosten verkauft werden, wofür man je nach Ausstattun­g mehrere vollwertig­e Computer/Laptops kaufen könnte? (Prinzipiel­l betreffen die seltenen Rohstoffe auch LCD-/Plasma-Fernseher und Computer generell – aber hier ist die Nutzungsda­uer meist mehr „vernunftan­gepasst“.)

Markus Michael Egger, Villach

Keine Einbahnstr­aße

Denkzettel „Ein ,Oida‘, das 100 Euro kostet“, 19. 10. Im Denkzettel wird Respekt eingeforde­rt. Respekt ist aber keine Einbahnstr­aße. Gemäß den Aussagen des Beschuldig­ten wurde er vom Polizeibea­mten einfach per Du angesproch­en. Das ist auch eine Respektlos­igkeit und dazu noch einer Amtshandlu­ng unwürdig (Konsequenz­en?). Die Aussage „Respekt ging irgendwo entlang des Weges verloren“gilt in diesem Falle wohl für beide Beteiligte­n.

Ing. Walter Polesnik, Rosegg

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