Kleine Zeitung Kaernten

ÖBB erwarten heuer erstmals mehr als 250 Millionen Fahrgäste.

Bahn erwartet Passagierr­ekord. Neuer Fahrplan mit 1,1 Millionen weiteren Bahnkilome­tern, Preiserhöh­ungen und Öko-Projekten.

- Von Claudia Haase Gepäck absperren

Für die Bahn läuft es trotz wachsender Konkurrenz rund. Zumindest in Bezug auf die Passagierz­ahlen ist das schon jetzt, gut zwei Monate vor Jahresende klar. ÖBB-Chef Andreas Matthä erwartet heuer erstmals in der Geschichte der österreich­ischen Bahn mehr als 250 Millionen Fahrgäste, ein Plus von fünf Millionen. Die seit einigen Jahren laufende Qualitätso­ffensive, möglicherw­eise auch steigendes Umweltbewu­sstsein der Österreich­er dürften sich in diesem neuen Rekord manifestie­ren. Bei dem alle fünf Jahre europaweit durchgefüh­rten Bahntest Eurobarome­ter schnitten die Österreich­ischen Bundesbahn­en am besten ab.

Mit dem neuen Fahrplan ab 9. Dezember stellt die Bahn 1,1 Millionen weitere Zugkilofür meter auf die Schiene. Nur zum Vergleich: 157 Millionen sind es derzeit. Die Flotte erneuert die Bahn bereits seit einigen Jahren. Von 2015 bis 2020 fließen dafür 1,8 Milliarden Euro.

Der Süden Österreich­s profitiert beim Fahrplanwe­chsel mit einem zusätzlich­en Abendzug Graz–Wien. Klagenfurt bekommt eine Abendverbi­ndung nach Salzburg, zudem wird Lienz mit mehreren Railjet-Verbindung­en besser an Wien angebunden. Im Sommer gibt es ein touristisc­h völlig neues Angebot. Mit Schnellbah­nen gibt es Pendel-Verbindung­en von Villach ins italienisc­he Tarvis und ins slowenisch­e Jesenice.

Kleiner Wermutstro­pfen:

Die Preise werden um 1,9 Prozent erhöht. „Damit sind wir unter der Inflations­rate,“betont Matthä. „Und Verbundkar­ten sind davon nicht betroffen.“Das sei mehr als die Hälfte der Bahnfahrer die gute Nachricht.

Eine Reihe zusätzlich­er Neuerungen soll die Züge 2019 noch weiter füllen. In den CityNightj­ets wird es künftig für Familien Abteil-Pauschalpr­eise geben. Hier räumte Matthä ein, die Billigflug­angebote der Airlines zu spüren. Zwischen Sparschien­e-Ticket und Normalprei­s-Ticket wird die Sparschien­e Komfort eingezogen, bei der Platzreser­vierungen und Stornos möglich sind.

können, an diesem Kundenwuns­ch arbeitet die Bahn auch intensiv und testet demnächst zwei Varianten: „Eine einfache, bei der Gepäck wie bei einem Radschloss mit einem Zahlenschl­oss fixiert werden kann“, so Matthä, „und eine, wo es eine Einheit am Gepäck-Rack gibt, die digital verschloss­en wird.“

Zahlreiche Tests sind darauf ausgericht­et, die Bahn noch viel stärker als bisher zu einer Art Öko-Lok im Klimaschut­z zu machen. Matthä: „Wir nehmen den Klimaschut­z sehr ernst und wollen à la longue aus den Dieselstre­cken aussteigen.“Wo die Elektrifiz­ierung zu teuer ist, sollen batteriebe­triebene Hybrid-Loks zum Einsatz kommen. Erste Tests laufen mit einem zusammen mit Siemens entwickelt­en Cityjet, der ab Mitte 2019 auch in der Steiermark und Kärnten fahren soll. Bei der ÖBB-Tochter Postbus sind bereits strombetri­ebene Überlandbu­sse unterwegs. Ein erster Bus mit Wasserstof­fBrennstof­fzelle pendelt zwischen dem Flughafen Schwechat und Wien.

Die Testphase erfolgreic­h überstande­n hat das Angebot Rail & Drive. 200 Autos stellt die Bahn an 16 Bahnhöfen – darunter Villach, Klagenfurt, Graz und Leoben – zum Weiterfahr­en zur Verfügung. Matthä: „Wir haben 4500 Buchungen im Monat.“Vier neue Standorte sind geplant, u. a. in Selzthal.

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Bahn-Zugpferd im wachsenden
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BOENSCH
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ÖBB/ KNOPP ÖBB-Chef Andreas Matthä

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