Siglinde tobte mit bis zu 159km/h
Sturm zog über weite Teile Österreichs und verursachte vor allem im Osten auch zahlreiche Schäden. Auf Teile Kärntens kommen an diesem Wochenende große Regenmengen zu.
Mit bis zu 159 km/h brauste der Sturm gestern Nachmittag über den Semmering. Es war der Rekordwert (siehe Grafik). Doch schon davor hatte sich Tief Siglinde ausgetobt. Besonders in Ostösterreich. Begonnen hatte der Sturm Dienstagabend, bis gestern Mittag wurde der Höhepunkt erreicht. Hunderte Feuerwehreinsätze waren die Folge. Es kam zu kleineren Schäden. Die Wehren mussten unter anderem aufgrund umgestürzter Bäume und Gerüste oder loser Dachziegeln ausrücken. In Niederösterreich mussten Störungsmonteure beschädigte Stromleitungen reparieren. Einen Leichtverletzten gab es in Wien: Ein Mann wurde von Ästen getroffen, die das Fenster seiner Wohnung durchschlagen hatten.
In der Steiermark wurde gestern der Seilbahnbetrieb am Grazer Schöckl sicherheitshalber eingestellt. Mit bis zu 110 km/h hatte der Wind am Hausberg der steirischen Landeshauptstadt geblasen. Gröbere Feuerwehreinsätze gab es in der Steiermark wegen des Sturms allerdings gestern zum Glück nicht. Anders in Kärnten. Dort wurden mehrere Straßen durch umstürzende Bäume blockiert. Zumindest kurzfristig nicht befahrbar war etwa die Turracher Straße (B 95), die Bleiberger Straße (L 35) und die B 88 zwischen Radenthein und Bad Kleinkirchheim.
Die Sturmspitzen lagen in Kärnten bei rund 100 km/h. Heute wird es weniger wild. Am
Nachmittag kommt in Kärnten und der Steiermark öfter die Sonne durch. Am morgigen Nationalfeiertag kann es sogar noch schöner werden.
ändert sich das Wetter für Kärnten und Osttirol dann am Wochenende. „Es kommt der große Regen“, sagt
Martin Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg). Bis zum Montag wird es schütten. Besonders im Gebiet der Karawanken, der karnischen Alpen und auch in Oberkärnten.
In einigen Wettermodellen wurden gigantische Regenmengen für den Süden Kärntens vorhergesagt. Meteorologe Ortner gibt sich dazu vorsichtig: „Es ist derzeit noch schwer zu sagen, wie stark der Regen dann schließlich wird.“Mehr als 200 Liter pro Quadratmeter gelten allerdings als durchaus wahrscheinlich.