Hitlergruß im Fußballstadion
Deutscher Fan hatte während Ländermatch in Klagenfurt die rechte Hand zum Hitlergruß erhoben: Geldstrafe und bedingte Haft.
Mit 2:1 endete am 2. Juni im ausverkauften Wörthersee-Stadion in Klagenfurt das Freundschaftsspiel Österreich gegen Deutschland. Für einen deutschen Fußballfan ging das Match jetzt in die „Verlängerung“– und zwar am Landesgericht Klagenfurt. Der 33Jährige war mit einem 50-köpfigen Fanklub zum Spiel angereist. Während der deutschen Nationalhymne erhob er – laut einem Zeugen für etwa fünf Sekunden – die rechte Hand zum Hitlergruß. Der Zeuge erstattete umgehend Anzeige. Bei der anschließenden polizeilichen Einvernahme hatte der 33-Jährige 1,3 Promille Alkohol im Blut.
Gestern musste sich der Fußballfan vor dem Geschworenensenat unter Richter Christian Liebhauser-Karl wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz verantworten. „Jeder kennt den Gruß und weiß, dass er eine Achtung Hitlers und dessen Zielsetzungen darstellt“, sagte Staatsanwältin Nicole Sembach. Der Angeklagte sprach von „einer Dummheit, die ihm leidtue.“
Jeder kennt den Hitlergruß und jeder weiß auch, dass er eine Achtung
Adolf Hitlers und dessen Zielsetzung
darstellt.
Staatsanwältin Er habe nichts mit der Naziszene zu tun. Sein Anwalt Arthur Berger plädierte auf „nicht schuldig“und sprach von einer „unbedachten Handlung, jedoch von keiner Wiederbetätigung im subjektiven Sinne“.
Die Geschworenen befanden den Mann einstimmig für schuldig. Das Urteil: 9000 Euro Geldstrafe und zwölf Monate bedingte Freiheitsstrafe. Der deutsche Fußballfan nahm das Urteil an. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.