Kleines Team kämpft gegen großes Drogenproblem
Seit 35 Jahren gibt es die Drogenberatung Viva. Anlässlich des heutigen Jubiläums wird vor allem nach vorne geschaut.
Unser Ziel ist es, die Menschen von den Drogen wegzubringen, dafür kämpfen wir jeden Tag“, sagt Ernst Nagelschmied, Urgestein der Klagenfurter Suchtberatung. „Betreuung ist das Wichtigste. Denn Veränderung gibt es nur dort, wo Beziehungen entstehen.“Seit 2000 leitet Nagelschmied die städtische Drogenberatung Viva. Unterstützt wird er von vier Fachkräften (Sozialarbeiter, Psychotherapeuten) und zwei Büromitarbeiterinnen. Derzeit werden 150 Drogenkranke betreut. Durch den Ausbau der Räumlichkeiten am Rudolfsbahngürtel ist es dem kleinen Team nun möglich, ihren Klienten mehr anzubieten. So wurde etwa der AktivBereich verstärkt. Es gibt Kreativtherapien, Beschäftigungsangebote oder ein Gartenprojekt. Was im Garten geerntet wird, wird dann im „Viva-Café“verarbeitet. Das Café ist ein Ort, an dem sich die Klienten ungezwungen, aber betreut treffen können. „Je mehr sinnvolle An-
Gemeinsam stark: Petritz, Jäger, Nagelschmied (von links)
Hilfe für Betroffene
Die Drogenberatung Viva am Rudolfsbahngürtel 30 ist die erste Anlaufstelle in Klagenfurt für drogenabhängige Menschen und deren Angehörige. Die Leistungen sind völlig kostenlos.
Telefon: (0463) 537-5651, per Mail: drogenberatung.viva@klagenfurt. Hotline für Suchtfragen: 0800-201615 (kostenfrei aus allen Netzen, rund um die Uhr). Die Anonymität wird natürlich gewahrt.
gebote und Betreuung es gibt, desto weniger Symptome zeigt die Krankheit“, sagt Sozialarbeiterin Birgit Jäger. Heute wird im Gemeindezentrum St. Ruprecht das 35-Jahr-Jubiläum gefeiert (ab 10 Uhr). „Die Einrichtung ist eine Notwendigkeit“,
sagt Gesundheitsreferent Franz Petritz (SPÖ) angesichts der größer werdenden Drogenproblematik. Was sich in der Szene in 35 Jahren geändert hat? Nagelschmied: „Heute wird der Stoff im Internet bestellt und es wird viel gemischt.“