Armut betrifft 62.000Kärntner
Debatte im Landtag über Armut. SP und VP sehen sinkende Zahlen, Team Kärnten und FP eine Zunahme.
Sinkt oder steigt die Zahl armutsgefährdeter Personen in Kärnten? Darüber wurde gestern mit vielen gegenseitigen Schuldzuweisungen im Kärntner Landtag heftig und teils emotional debattiert. Die FPÖ mit Klubobmann Gernot Darmann schoss sich breit auf Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) und deren Sozialpolitik ein, brachte auch einen Misstrauensantrag gegen sie ein. SPÖ und ÖVP verweisen auf Daten der Statistik Austria und die in Kärnten gesunkene Zahl armutsgefährdeter Personen: 102.000 seien es noch 2011 in FPÖ-Regierungsära gewesen, 62.000 seien es jetzt. „Jeder Ein-
der Kärntner Bevölkerung sind armutsgefährdet, so die Zahlen der Statistik Austria. 2011 waren es noch 16 Prozent.
zelne ist zu viel. Doch der Weg stimmt“, verwies Prettner auf Maßnahmen mit Wohnbeihilfe, Familienförderung, Mindestsicherung und Heizkostenzuschuss. Anders die FPÖ, die EUWerte (SILC) nennt: 2015 habe es 53.000 Armutsgefährdete gegeben, jetzt seien es in Kärnten um 17 Prozent mehr, nämlich 62.000 Personen. „Und das trotz Hochkonjunktur.“SPÖ und ÖVP hätten Jugendstart-, Mütter-, Schulstartgeld und Teuerungsausgleich gestrichen, lautete der Vorwurf. Konter von Prettner wie Landeshauptmann Peter Kaiser, die gleichermaßen emotionsgeladen und lautstark wie Darmann waren: Die VPFP-Bundespolitik habe die Aktion 20.000, den Beschäfti-
Egyd Gstättner
Karin WaldnerPetutschnig