Ein Ex-Stripper als Bombenbauer
Trump-Fans sehen Präsident als eigentliches Opfer.
Cesar Sayoc (56) aus Plantation in Südflorida war Stripper, Bodybuilder, Club-Manager, Putzerei-Inhaber – jetzt ist er der Briefbomber, ist die Polizei überzeugt. Die Serie von Briefbomben hatte die USA in Atem gehalten. Insgesamt stellten die Ermittler bisher 14 Päckchen sicher. Sie waren an den früheren Präsidenten Obama, Ex-Außenministerin Hillary Clinton sowie weitere Demokraten adressiert.
Sayoc hatte es den Ermittlern leicht gemacht, ihn auszuforschen. Der mehrfach Vorbestrafte hatte auf dem Kuvert einer Briefbombe seine Fingerabdrücke hinterlassen. „Er ist ein 14-Jähriger im Körper eines Erwachsenen“, erklärt sein früherer Anwalt Ron Lowy. Aus einer demokratischen Familie stammend habe er nie Interesse an Politik gehabt – bis Trump kam. Da ging Sayoc auf Wahlveranstaltungen. Zuletzt lebte er in seinem mit Trump-Stickern zugepflasterten Van, baute dort aus PVC-Rohren seine Bomben.
Doch was genau brachte ihn dazu, Briefbomber zu werden? Die Ermittler versuchen, es zu klären. Rund eine Woche vor den Kongresswahlen in den USA rückt auch die Frage in den Vordergrund: Wer profitiert eigentlich von der Bombendebatte? In jedem Fall hätten Trumps Republikaner die Chance eingebüßt, in einer wichtigen Wahlkampfphase andere Themen zu setzen. Trump-Getreue beteuern, ihr Präsident sei das eigentliche Opfer der Rohrbomben.