Irgendwie ein
Es ist ungewiss, ob „Marcel Hirscher neu“weiter für Siege am Fließband sorgen wird. Auszuschließen ist es aber nicht – auch nicht in Sölden.
Im Normalfall könnte man sagen: Marcel Hirscher ist eine Bank. Wer zwei Jahre in Serie in jedem Riesentorlauf aufs Podest kommt, wer in Sölden in den jüngsten fünf Ausgaben immer auf dem Podest war und insgesamt 54 Podestplätze zu Buche stehen hat, dem darf man durchaus zutrauen, es ein 55. Mal zu tun. Aber irgendwie ist ja heuer alles anders in Sölden. Gut, das mit dem Wetter gab es im Vorjahr auch schon. Insofern ist es nicht ganz neu, dass das Rennen an sich ungewiss ist – der Wintereinbruch hat Sölden und den Rettenbachferner fest im Griff. Aber dann ist da auch noch Marcel Hirscher selbst. Nach dem siebenten Gesamtweltcupsieg in Serie änderte sich viel in seinem Leben. Da war die (geheime) Hochzeit. Dann die Geburt seines Sohnes, dessen Name nach wie vor geheim ist. Und damit einher ging eine Werteverschiebung: „Bisher habe ich dem Sport alles untergeordnet, auch das Private. Das wird sich nun ändern.“
Marcel Hirscher irgendwie entspannter als sonst in Sölden, auch wenn er am Freitag als Letzter vom Berg kam, dort noch trainierte. „Das mag schon am veränderten Zugang liegen. Aber auch daran, dass ich nichts sagen kann. Der Sommer war warm, es war kaum möglich, richtig zu trainieren. Es waren nicht die Bedingungen, um am Material zu tüfteln“, erklärt er. Was da ist, ist aber das Vertrauen. „Die Schienen rennen, das ist das relativ einfache Geheimnis. Und sie rennen besser denn je“, erklärt der Pongauer. Er weiß, dass er das Riesentorlauffahren nicht erst in den letzten zwei Jahren gelernt und wohl auch über den Sommer nicht verlernt hat. Und er weiß, dass das Material passt, man meist sogar