Ein guter Buch-Körper mit frischem Abgang
Wer mehr über Kärntner Weine erfahren will, kommt mit diesem Buch auf seine Kosten.
287 Quellen- und Literaturangaben, 1324 dezent eingestreute Fußnoten, 84 Abbildungen
– und das alles auf 316 Seiten: „2000 Jahre Weinbau in Kärnten“ist tatsächlich ein Werk, das keinen Wunsch offen und keine Frage unbeantwortet lässt. Es wendet sich, wie Autor Thomas Zeloth sagt, „an interessierte Laien, an Leute, die mehr über Kärntner Agrar- und Kulturgeschichte wissen wollen, an Weinbauern und solche, die es werden wollen“. Und, wie man als Außenstehender hinzufügen darf, an alle Weinliebhaber, die eine fröhliche Runde mit mehr Gesprächsbeiträgen unterhalten, ja verblüffen wollen als mit Aussagen über Trübung, Aromen, Körper oder Abgang.
Das Inhaltsverzeichnis spricht für sich: Behandelt werden die naturräumlichen Voraussetzungen für Weinbau in Kärnten, seine Geschichte, Weinbaulandschaften in neun Kärntner Regionen, Besitz- und Produktionsverhältnisse, Wein und Kultur, weinbezogene Namen oder auch Handel und Konsum. Apropos Konsum: Wein wurde genossen: bei Festen, zur Auflockerung, bei Rechtsgeschäften, im Kult, als sicheres, nicht verunreinigtes Getränk, bei Meisterfeiern der Handwerker, als Schadenersatz, als Arbeitsmoral-Verbesserer. Zeloth: „Bis zum 20. Jahrhundert wurde ein Großteil der Arbeit im alkoholisierten Zustand erledigt.“
Na dann: Prosit!