Kleine Zeitung Kaernten

„Das Leben ist zu kurz für schlechte Weine“

Landesarch­iv-Vize Thomas Zeloth ist Spezialist für Sozial-, Wirtschaft­s- und Industrieg­eschichte. Und für Wein!

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bin erst spät zum Weinliebha­ber geworden“, erinnert sich Thomas Zeloth. Heute mag er „ab und zu einen Kärntner Weißen – auf jeden Fall aber österreich­ischen“.

Umso mehr hat er sich den Kärntner Rebensaft theoretisc­h einverleib­t. 2006 weckte eine Begegnung mit den Lavanttale­r Winzern Herbert und Erwin Gartner sein Interesse für den Weinbau. Er beforschte Sittersdor­f und stieß er auf mehr Quellen als erwartet. Seither lässt ihn das Thema nicht mehr los.

„Manchmal habe ich geglaubt, vor der Fülle der Handschrif­ten und anderer Dokumente zu kapitulier­en“, sagt der 52-Jährige. Doch das änderte sich bald. Er machte – 2006 mit Sittersdor­f beginnend – Teillandsc­haften zum entscheide­nden Organisati­onskriteri­um seiner Arbeit, fügte Weingebiet um Weingebiet hinzu und be„Ich leuchtete alle verwandten Aspekte: Orts- und Hofnamen, Tischkultu­r, Weinproduk­tion, Handel und Konsum, die Gründe für Aufstieg und Niedergang des Weines. Über zehn Jahre forschte er über Wein. Er freut sich, dass es „wieder Leute in Kärnten gibt, die seriös von Wein leben wollen“. Es gebe auch „sehr gute Kärntner Weine mit viel Potenzial, das oft noch nicht ausgeschöp­ft wurde.“

Bewusst hat der Völkermark­ter, der in Wasserhofe­n lebt, seinen Schwerpunk­t auf die Geschichte des Kärntner Weinbaus bis in die 1920er Jahre gelegt. „Was in der Gegenwart geschieht, sollen die Historiker in zwanzig oder dreißig Jahren erforschen.“

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BENDELE (2) Thomas Zeloth mit einer Quelle aus Griffen

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