Könnten die Zeitungen vereinbaren, Verletzungen oder Tötungen mit Messer nicht mehr zu beschreiben?
Österreich gehörte über viele Jahre zu den Ländern mit den höchsten Suizidraten. Innerhalb Österreichs war, bezogen auf die Bevölkerungsanzahl, Kärnten vorne dabei und innerhalb Kärntens war es das Mölltal. In diesem Tal lebe ich.
Heute kennt man über die Medien verbreitete Orte wie Brücken und andere Orte als Suizid-Orte. Bei uns im Mölltal gehen die Leute „ins Wasser“. Zahllose Nachahmer-Suizide sind bekannt; in der Medienwirkungsforschung, Sozialpsychologie und Soziologie als „Werther-Effekt“bezeichnet.
Als sich Medien in den 70er-Jahren entschlossen, die Art des Todes nicht mehr als Suizid, auf diese oder jene Art und Weise, zu beschreiben, reduzierte sich die Anzahl von Suiziden drastisch und besonders auch die der Nachahmer.
In einem Agreement der Zeitungen sollte man sich entschließen, das Wort Tötung oder Verletzung mit einem Messer oder Messerattacke o. Ä. nicht mehr zu verwenden. Wäre dies möglich?
Ich bin mir sicher, es würde nur wenige Monate dauern, bis sich Messerattentate signifikant reduzieren.
Keine gute Maßnahme ist ein unkontrollierbares Verbot, Messer nur mehr an Inländer zu verkaufen. Dass zu der ohnehin unüberschaubaren Flut von Gesetzen dadurch noch einige dazukommen, kann ebenfalls in niemandes Interesse liegen.