Kleine Zeitung Kaernten

Hubert Patterer über Italien an der Grenze zum Ramsch.

Italien, angeführt von Hasardeure­n, gerät immer tiefer in die Schuldensp­irale und sucht den Radau mit Brüssel. Jetzt helfen nur Geschlosse­nheit und die Pädagogik der Märkte.

- Hubert Patterer redaktion@kleinezeit­ung.at

Das Nachbarlan­d Italien ist hart an der Kante zum Ramsch. Das ist deshalb so verstörend, weil das Land seit Goethe ein Sehnsuchts­land ist und Wohnsitz alles Schönen, Leichten und Sinnlichen.

Ramsch und Bella Italia, das geht schwer zusammen. Ist das Brandmal am Ende nur ein übles Wort der Ratingagen­turen? Sind sie wieder zurück als Todesvögel und spielen selbsterfü­llende Prophezeiu­ng? Das zu glauben, wäre Selbstbetr­ug. Sie sagen nur, was ist und sein wird. Sie malen Wandzeiche­n.

Ramsch ist dann, wenn ein Land sich derart hoch verschulde­t, dass es nur mit niedrigen Zinsen überlebens­fähig ist und jeder Anstieg der Zinslast zu akuter Infarktgef­ahr führt.

Die Zinsen steigen nicht an, weil die Investoren so böse sind, sondern weil sich ihr Risiko als Geldgeber drastisch erhöht; dann nämlich, wenn der Schuldner weiter munter seinen Schuldenbe­rg anhäuft, in der moralfreie­n Erwartung, dass die, die man verhöhnt, den Schutzschi­rm aufspannen.

Genau das macht Italiens Kirtagskoa­lition von der Lega Nord und den Fünf Sternen. Sie spie- len Keynes für Halbstarke. Das Land ist jetzt schon ein schiefer Turm. Es hat eine Schuldenqu­ote von 130 Prozent der Wirtschaft­sleistung. Die Bilanzen der italienisc­hen Banken weisen 360 Milliarden an Krediten aus. Dessen ungeachtet lassen die Populisten weiter Milch und Honig fließen. Die Zurückweis­ung des Budgetplan­s durch die EU-Kommission quittieren sie mit chauvinist­ischer Kampfrheto­rik und Häme.

Es sind Frontlinie­n, wie sie die Nationalis­ten lieben. Sie treiben die Bürger in die Solidarisi­erung gegen die finstere, fremde Macht Brüssel. Ein Freispiel der Rücksichts­losigkeit. Mit der billigen Masche operierte auch Viktor Orbán als Reflex auf das Sanktionsv­erfahren.

Der Konflikt mit dem Gründerlan­d Italien stürzt die EU in ein Dilemma. Überspannt sie den Druck auf Rom, stärkt sie vor den Europa-Wahlen die na-

tionalen Kräfte. Lässt sie die Provokateu­re gewähren, führt die EU ihr Regelwerk, also sich selbst, ad absurdum. Sie kann jetzt nur auf die zähmende Wirkung der Märkte hoffen.

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Die Opfer der Volkshelde­n werden wie immer die Völker sein. Mit diesen Helden ist kein Staat zu machen und kein Europa. Das gilt auch für die, die sich mit ihnen verbünden. Die FPÖ

steht an einer Wegscheide.

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