Kleine Zeitung Kaernten

Gruber will als ÖVP-Chef neue Ära einläuten

Martin Gruber mit klaren 98 Prozent als ÖVP-Chef gewählt. Jetzt Landeshaup­tmann als Ziel. Parteitag im Zeichen von neuem Team.

- Von Andrea Bergmann Eine neue Ära

Ein Parteitag im Zeichen der Unwetterfo­lgen? Ja. Martin Gruber änderte gestern Abend im Casineum Velden kurzfristi­g den Auftakt zum ÖVP-Landespart­eitag, um sich bei allen Einsatzorg­anisatione­n, Frauen und Männern für den Dienst an der Allgemeinh­eit zu bedanken. Einige Delegierte aus den Krisengebi­eten konnten gar nicht kommen. Kurz habe man daran gedacht, den Parteitag abzusagen, wurde bekannt. Kanzler und Bundespart­eichef Sebastian Kurz ist vom EU-Afrika-Gipfel in Berlin früher abgereist, um sich im Vorfeld des Landespart­eitages in Rosegg ein Bild vom Hochwasser­gebiet zu machen, Kärnten Hilfe zuzusagen und den Helfern zu danken.

Die Kärntner ÖVP selbst hat die „Unwetter“-Stimmung, die die Partei nach der Landtagswa­hl vor die Zerreißpro­be gestellt hat, offensicht­lich hinter sich. Beim schlicht gestaltete­n Parteitag, bei dem Parteisekr­edung Gruber mit Ehefrau Ulli und den Töchtern Julia und Anna

Sebastian Schuschnig Türkis als neue Parteifarb­e vorstellte („Türkis ist Schwarz 2.0“) präsentier­te man sich geschlosse­n. Martin Gruber, der seit dem Rücktritt von Christian Benger im April bereits geschäftsf­ührender Parteichef und Landesrat ist, stellte sich als einziger Kandidat der Obmann-Wahl. Er wurde mit klaren 98,37 Prozent gewählt. Mit 35 ist er der jüngste Parteichef, den die ÖVP je hatte. Gestern rief er in den Applaus der Zuhö- rer: „Die Kärntner ÖVP soll auch den jüngsten Landeshaup­tmann stellen.“

einläuten, einen neuen Weg gehen, das ist es, was Gruber will. „Ohne Wenn und Aber.“Er will die Partei inhaltlich breiter und personell neu aufstellen. „Wir werden kein Thema mehr links liegen lassen. Und keines rechts. Ich will Kärnten wieder an die Spitze bringen.“Mit dem Parteitag sollen die „turbulente­n Zeiten, als Fehler gemacht wurden, beendet sein“. Um das abzusicher­n, ist Gruber um „flächendec­kende Abdeckung bemüht“. So wurden die aus dem Lavanttal stammende Ministerin Elisabeth Köstinger, Katja Morgenster­n (Bezirk Spittal), Ronny Rull (Bezirk Hermagor) und Alfred Altersberg­er (VillachLan­d) als Partobmann-Stellvertr­eter gewählt. Inhaltlich will Gruber der Kärntner ÖVP neben den Hauptkompe­tenzen Wirtschaft und ländlicher Raum mit den Themen Umwelt/Energie, Pendler und Biltär

Martin Gruber feierte die 98,37

mehr Breite geben. So soll die „Volksparte­i die Erfolgspar­tei werden“.

Kanzler Kurz skizzierte seinen Erfolgsweg und notwendige Maßnahmen für Österreich: von der Migration bis zur Pflege. In der Kärntner ÖVP ortete er „Aufbruchst­immung“. Dank gab es für Gabriel Obernoster­er und Benger, die vorigen Parteichef­s. Dank aber auch für Grubers Bereitscha­ft, Verantwort­ung zu übernehmen. Kurz appelliert­e für Geschlosse­nheit.

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