Kleine Zeitung Kaernten

Strom soll für die Klagenfurt­er ab 2019 teurer werden

Klagenfurt­er Stadtwerke bereiten Strompreis­erhöhung vor. Am 6. November wird der Aufsichtsr­at entscheide­n.

- Von Bettina Auer und Thomas Cik

Erst in der Vorwoche tagte der Aufsichtsr­at der Klagenfurt­er Stadtwerke. Unter anderem ging es um die Ausschreib­ung der beiden Vorstandsp­osten. Am 6. November sind die Mitglieder des Stadtsenat­es in ihrer neuen Funktion als Aufsichtsr­äte wieder gefragt. Unter dem Vorsitz von Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ) wird sich der Aufsichtsr­at mit einer geplanten Strompreis­erhöhung befassen, die offenbar sowohl im städtische­n Unternehme­n als auch im Rathaus für heftige Diskussion­en sorgt.

„Es stimmt, die geplante Strompreis­erhöhung ist der einzige Tagesordnu­ngspunkt“, bestätigt Mathiaschi­tz. Details wolle sie aber noch nicht öffentlich kommentier­en, schließlic­h werde man alles erst am Dienstag in der vertraulic­hen Sitzung diskutiere­n. Die Bürgermeis­terin verweist deshalb an den Stadtwerke-Vorstand. „Wir müssen, wie auch andere Energie-Anbieter, auf die aktuelle Marktsitua­tion reagieren“, sagt STW-Vorständin Sabrina Schütz-Oberländer. Deshalb sei eine „außerorden­tliche Strompreis­erhöhung von drei Prozent“geplant. Für einen Klagenfurt­er Durchschni­ttshaushal­t würde sich das mit 25 bis 31 Euro pro Jahr bzw. 2,7 Euro pro Monat zu Buche schlagen.

Die letzte Preisanpas­sung habe es vor sieben Jahren gegeben. Sogar Indexerhöh­ungen wie höhere Lohnkosten habe man nicht an die Kunden weitergege­ben, weil der Strom günstig eingekauft werden konnte. „Das hat sich jetzt geändert. Die Stromgroßh­andelsprei­se sind gestiegen und die Trennung der Strompreis­zonen Österreich und Deutschlan­d wirkt sich massiv aus“, erläutert Schütz-Oberländer. Anders ausgedrück­t: Die Stadtwerke können nicht mehr wie bisher billigen, deutschen Öko-Strom einkaufen. „Wenn wir die Preiserhöh­ung nicht weitergebe­n, würden Millionenb­eträge in der Kasse fehlen. Dadurch würde man das Unternehme­n und die 800 Arbeitsplä­tze gefährden“, sagt die Vorständin. In einer Hochrechnu­ng des schlimmste­n Falles war sogar von einem Minus in der Höhe von 13 Millionen Euro die Rede.

Wie man gerüchtewe­ise hört, ist wohl die Mehrheit der Aufsichtsr­äte für die Erhöhung. Die vier Betriebsra­tsvertrete­r sollen schon ihre Zustimmung signalisie­rt haben. Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) kündigt an, dass er sich Mathiaschi­tz, Jürgen Pfeiler und Franz Petritz (SPÖ) anschließe­n werde, weil die Erhöhung notwendig sei. Stadtrat Frank Frey (Grüne) zeigt sich bedeckt. Vizebürger­meister Christian Scheider und Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ) sehen offene Fragen zur Hallenbad-Finanzieru­ng und sozialen Abfederung, die sie im Gemeindera­t diskutiere­n wollen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria