Strom soll für die Klagenfurter ab 2019 teurer werden
Klagenfurter Stadtwerke bereiten Strompreiserhöhung vor. Am 6. November wird der Aufsichtsrat entscheiden.
Erst in der Vorwoche tagte der Aufsichtsrat der Klagenfurter Stadtwerke. Unter anderem ging es um die Ausschreibung der beiden Vorstandsposten. Am 6. November sind die Mitglieder des Stadtsenates in ihrer neuen Funktion als Aufsichtsräte wieder gefragt. Unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) wird sich der Aufsichtsrat mit einer geplanten Strompreiserhöhung befassen, die offenbar sowohl im städtischen Unternehmen als auch im Rathaus für heftige Diskussionen sorgt.
„Es stimmt, die geplante Strompreiserhöhung ist der einzige Tagesordnungspunkt“, bestätigt Mathiaschitz. Details wolle sie aber noch nicht öffentlich kommentieren, schließlich werde man alles erst am Dienstag in der vertraulichen Sitzung diskutieren. Die Bürgermeisterin verweist deshalb an den Stadtwerke-Vorstand. „Wir müssen, wie auch andere Energie-Anbieter, auf die aktuelle Marktsituation reagieren“, sagt STW-Vorständin Sabrina Schütz-Oberländer. Deshalb sei eine „außerordentliche Strompreiserhöhung von drei Prozent“geplant. Für einen Klagenfurter Durchschnittshaushalt würde sich das mit 25 bis 31 Euro pro Jahr bzw. 2,7 Euro pro Monat zu Buche schlagen.
Die letzte Preisanpassung habe es vor sieben Jahren gegeben. Sogar Indexerhöhungen wie höhere Lohnkosten habe man nicht an die Kunden weitergegeben, weil der Strom günstig eingekauft werden konnte. „Das hat sich jetzt geändert. Die Stromgroßhandelspreise sind gestiegen und die Trennung der Strompreiszonen Österreich und Deutschland wirkt sich massiv aus“, erläutert Schütz-Oberländer. Anders ausgedrückt: Die Stadtwerke können nicht mehr wie bisher billigen, deutschen Öko-Strom einkaufen. „Wenn wir die Preiserhöhung nicht weitergeben, würden Millionenbeträge in der Kasse fehlen. Dadurch würde man das Unternehmen und die 800 Arbeitsplätze gefährden“, sagt die Vorständin. In einer Hochrechnung des schlimmsten Falles war sogar von einem Minus in der Höhe von 13 Millionen Euro die Rede.
Wie man gerüchteweise hört, ist wohl die Mehrheit der Aufsichtsräte für die Erhöhung. Die vier Betriebsratsvertreter sollen schon ihre Zustimmung signalisiert haben. Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) kündigt an, dass er sich Mathiaschitz, Jürgen Pfeiler und Franz Petritz (SPÖ) anschließen werde, weil die Erhöhung notwendig sei. Stadtrat Frank Frey (Grüne) zeigt sich bedeckt. Vizebürgermeister Christian Scheider und Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ) sehen offene Fragen zur Hallenbad-Finanzierung und sozialen Abfederung, die sie im Gemeinderat diskutieren wollen.