Kleine Zeitung Kaernten

„Kinderarmu­t gezielt senken“

Unsere Leser diskutiere­n über Armut, Demokratie und Steuerfrag­en.

- „Armut betrifft 62.000 Kärntner“, 26.10.

Der Kärntner Landtag debattiert­e in seiner letzten Sitzung über Kinderarmu­t und verwies dabei auf jüngste Studien von OECD und Volkshilfe. Die Regierung sprach über die hohen Aufwendung­en zur Armutsbekä­mpfung, unter anderem für Wohnbeihil­fe und Mindestsic­herung.

Aber gerade die Art der Verteilung der soeben beschlosse­nen Kärntner Wohnbeihil­fe forciert laut OECD Kinderarmu­t, besonders in Alleinerzi­eherhausha­lten. Laut OECD würde „vor allem eine gezieltere Unterstütz­ung bei den Wohnkosten (mit Fokus der vorhandene­n Mittel auf Haushalte mit Kindern) die Kinderarmu­t um knapp drei Prozentpun­kte senken, und das ohne Mehrkosten“. Dies ist zwar logisch nachvollzi­ehbar; aber bei der Kärntner Wohnbeihil­fe und Mindestsic­herung sind die Zuwendunge­n (je Person) bei Haushalten ohne Kinder am höchsten und als logische Folge steigt die Armutsgefä­hrdungsrat­e von (Haushalten mit) Kindern. Die Volkshilfe­studie spricht von einer Kindergrun­dsicherung von 625 Euro im Monat. SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser meint, eine Kindergrun­dsicherung nach dem Modell der Volkshilfe von „im Schnitt 334 Euro im Monat“wäre sinnvoll. Warum stemmt sich unsere Regierung mit Händen und Füßen dagegen, Kinderarmu­t gezielt zu senken, selbst wenn das nichts kostet? Dieter Mack,

Klagenfurt

Es geht (noch) gut „Bricht ein neues Zeitalter der Autokraten an?“, 28. 10.

Alles was wir verhindern sollten und auch verhindern wollen sollten. Warum kommt es zum „democratic rollback“? Wirft man in der Geschichte einen Blick zurück, erkennt man vielleicht die eigene Idiotie – wir begehen immer dieselben Fehler. Eine Periode der Veränderun­g hat die Welt erfasst.

Autokratie gelangt an die Macht, unklar ausfallend­e Wahlen und aus dem Nichts aufkommend­e Krisen stoßen nacheinand­er an die Oberfläche. Bald könnte dieser Virus auch das liebe, kleine Österreich ergreifen. Aber was sagen wir? Uns geht es gut. Wir beobachten alles kritisch und herabschau­end von außen, ohne uns wirklich darum zu kümmern, dass unser Österreich stabil bleibt. Ohne uns abzusicher­n. Bald könnte auch Österreich von diesem Virus infiziert sein, plötzlich ist jeder Staat radikal, diktatoris­ch und zersplitte­rt. Sukzessive wird Elend expandiere­n. Wenn wir dann wieder gesund sind, beginnt in 50, 100 Jahren wieder alles von vorne. Schließlic­h lernen wir ja nie aus der Vergangenh­eit.

Lisa Miklautsch, Seeboden

Gesetze vereinfach­en

Im Gespräch: „Was in Italien passiert, ist gefährlich“, 28. 10. Parteien brauchen nicht immer neue Programme, sondern mehr faktische (nicht nur verbale) Hinwendung zur breiten Bevölkerun­g.

Finanzmini­ster Hartwig Löger weiß, dass der Steuerdsch­ungel längst entbürokra­ti- siert und stark vereinfach­t gehört. Auch spricht er von geplanten Erleichter­ungen für Klein- und Kleinstunt­ernehmer (durch Pauschalie­rungen) und von mehr Fairness bei der Besteuerun­g, also davon, dass digitale Unternehme­n nicht weiter so unglaublic­h privilegie­rt bleiben dürfen. Wenn es gelingt, dass Entbürokra­tisierung und Entlastung von kleinen Firmen wirksam, also wirklich spürbar, gelingt, dann muss man der Regierung gratuliere­n. Die Betonung liegt aber auf „spürbar“.

Karl Brunner, Klagenfurt

Neue Zeit

Angela Merkel gibt den CDUVorsitz ab. Bald wird sie als Regierungs­chefin abtreten. Deutschlan­d geht in eine neue Zeit. Markus Karner,

St. Stefan

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria