Weg zum Arzt“
Laufen die Werte aus dem Ruder, bekommt der Arzt eine Nachricht und kann dem Patienten eine neue Insulin-Einstellung verordnen – ohne Besuch in der Praxis. Um derartige Maßnahmen flächendeckend einführen zu können, fehle aber noch vieles. „Wenn ein Patient zum Beispiel nach einer Reha telemedizinisch begleitet Übungen zu Hause weitermachen soll, diese aber falsch ausführt und es zu Sekundärschäden kommt – wer ist dann verantwortlich?“, fragt Bayer.
Befürworter sehen vor allem für die Landbevölkerung viele Vorteile. Wenn immer weniger Ärzte am Land verfügbar sind, könnte die Telemedizin praktische Alternativen bieten. Dafür bräuchte es aber auch entsprechende Internetinfrastruktur.
sind mit Breitbandinternet ausgestattet“, bemängelt Bayer. Auch die Frage der Finanzierung telemedizinischer Leistungen sei nicht geklärt. „Telemedizinische An- wendungen sind wie Medizinprodukte zu sehen und brauchen eine Art Gütesiegel. Zuerst müssen die Voraussetzungen zum Einsatz von Telemedizin breit abgestimmt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen und Finanzierungssicherheit hergestellt werden, bevor man sich auf derart sensibles Terrain begibt.“
Auch Datenschutz spielt eine Rolle. Private Informationen dürfen nicht von Dritten einsehbar sein. So weit sei man noch nicht, heißt es aus dem Ministerium. Eingespart werde in diesem Bereich jedenfalls nicht.
Der direkte Kontakt mit dem Arzt ist in jedem Fall
vorzuziehen.