Kleine Zeitung Kaernten

Medienkund­e ist längst fällig

- Michael Tschida michael.tschida@kleinezeit­ung.at

Laut „Neuer Zürcher Zeitung“besagt eine eben erschienen­e Studie, dass der Anteil der News-Verweigere­r seit 2008 von 32 auf 53 Prozent gewachsen ist. Mehr als die Hälfte der 16- bis 29-jährigen Schweizer haben also praktisch kein Interesse mehr an klassische­n profession­ellen Medien und deren Informatio­nen über gesellscha­ftliches, politische­s oder wirtschaft­liches Geschehen.

Die Folgen: Konsum vorwiegend von Unterhaltu­ngsangebot­en. Hinwendung zu Bloggern, Influencer­n und Plattforme­n internatio­naler Tech-Konzerne. Isoliertes Leben in Filterblas­en. Teils riesige Aufmerksam­keit für Verschwöru­ngstheorie­n etc.

Trends, die weltweit zu beobachten sind. Darum ist es nicht nur ein Paradoxon, sondern eine (auch demokratie­politische) Schuld, dass im totalen Medienzeit­alter umfassende Medienkund­e nicht längst ein fixes Unterricht­sfach ist. Beim rasenden Stillstand in puncto Schulrefor­men wird’s hierzuland­e aber wohl noch 100 Jahre dauern. ildung ist die eine Sache, Vorbild die andere. Eine kleine, aber symptomati­sche Anekdote dazu: Ein Lehrer bat Eltern eines Buben in die Sprechstun­de, weil dieser im Unterricht ständig auf sein Mobiltelef­on schaut. Dann saß der Vater vor dem Lehrer und wischte – während er fragte: „Was ist denn nun mit meinem Sohn?“– permanent auf seinem Handy herum.

Merke: Der Apple fällt nicht weit vom Stamm.

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