Kleine Zeitung Kaernten

Asbest-Alarm im Görtschitz­tal ist Fall für den Staatsanwa­lt.

In einem ehemaligen Steinbruch im Görtschitz­tal wurde Deponie entdeckt. Umweltbund­esamt untersucht und beruhigt.

- Von Jochen Habich

Nach dem HCB-Skandal wurde das Görtschitz­tal genau unter die Lupe genommen. Auch vom Umweltbund­esamt. Die Experten machten sich auf die Suche nach Altlasten, die bisher nicht bekannt waren und die möglicherw­eise eine spezielle Sicherung und Entsorgung brauchen. „Wir haben im Tal mehrere Ablagerung­en gefunden und werden uns diese näher anschau- en“, sagt Stefan Weihs, Abteilungs­leiter Altlasten im Umweltbund­esamt.

Einen besonders interessan­ten Fund machte man heuer am Dobranberg in der Gemeinde Kappel am Krappfeld. In einem aufgelasse­nen Steinbruch, der mittlerwei­le bewaldet ist, wurde eine vermutlich größere Deponie entdeckt. Darauf deuten die einstige Größe des Steinbruch­s und das dort gelagerte Aushubmate­rial hin. Dieses ist nicht der einzige Inhalt der De- ponie. Es lagere dort mit großer Wahrschein­lichkeit Asbestzeme­nt, sagt Weihs. Wie viel, können die Experten noch nicht sagen. Auch die von Anrainern genannten 70.000 Tonnen industriel­ler Anfall kommentier­en sie nicht. „Wir sind erst am Beginn unserer Untersuchu­ngen“, sagt Weihs. Ergebnisse wird es im ersten Halbjahr 2019 geben.

Dann wird man genau wissen, welche Materialie­n in der, vermutlich in den 1960er-Jahren angelegten, Deponie sind. Und

auch, ob die Ablagerung­en gefährlich sind.

Dass Asbestzeme­nt am Fuße des Dobranberg­es lagere, ist kein Grund für Aufregung und Sorge, versichert Weihs: „Natürlich gehört das Zeug dort nicht hin, aber es gibt keinen Anlass für Panik.“Asbest sei immobil, es könne zwischen anderen Ablagerung­en nicht nach oben oder nach unten entweichen, so der Experte. „Eine unmittelba­re Gefahr geht nach derzeitige­m Informatio­nsstand von dieser Deponie nicht aus. Auch nicht für das Grundwasse­r.“Asbest sei nur gefährlich, wenn Menschen damit in Kontakt kommen.

Mittlerwei­le interessie­rt sich die Staatsanwa­ltschaft (StA) Klagenfurt auch für die Deponie. Nach einer Anzeige ermittelt sie gegen unbekannte Täter, sagt StA-Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Der Verdacht: fahrlässig­e umweltgefä­hrdende Behandlung von Abfällen.

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PRIVAT (5) Wie viel und welches Material in dem ehemaligen Steinbruch in Kappel am Krappfeld lagert, prüfen jetzt Experten
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