Kleine Zeitung Kaernten

Zum Erfolg getischler­t

Fabian Rotschnik (20), Tischlerte­chniker aus Villach, holte sich mit seinem Abschluss-Werk den Kärntner Designprei­s.

- Von Harald Schwinger

Es hätte eine Lehre zum Mechaniker werden können. Aber nach ein paar Schnuppert­agen in einer Werkstatt war für den Villacher Fabian Rotschnik klar, dass dieser Beruf nicht das Richtige für ihn ist. Also hat er sich für eine Lehre zum Tischlerte­chniker entschiede­n. „Ich finde die Arbeit mit Holz angenehmer, das Material ist feiner, wärmer und es duftet besser“, sagt er. „Man kann hier richtig kreativ sein.“

Wobei seine Eltern Jeannette und Walter bereits vor ihm gewusst haben, dass er einmal etwas in diese Richtung machen wird: „Er hat von klein auf gesagt, dass er mit Holz arbeiten wird.“Die frühe Verbundenh­eit paart sich in Fabians Fall mit viel Talent. Eine vielverspr­echende Kombinatio­n, die ihm, als krönenden Abschluss seiner Lehre, jetzt den Erfolg brachte. Rotschnik holte sich den Designerpr­eis 2018 für seine, von ihm selbst kreierte, Kommode. Acht Kandidaten waren nominiert, dass er mit seiner Arbeit das Rennen gemacht hat, freut ihn. „Ein bisschen überrascht war ich trotzdem“, gesteht er. „Aber ich hatte im Vorfeld ein gutes Gefühl und mir gedacht, dass ich mit meinem Möbelstück vorne dabei sein könnte.“

W ie ihm die Idee zur Kommode gekommen ist, daran erinnert er sich nicht mehr genau. Viele Skizzen habe er gezeichnet und vom besten Entwurf am Computer eine Übersichts­zeichnung angefertig­t. „Hier kann man gut erkennen, wie das Möbel in der Realität ausschauen wird“, erzählt er und betont, dass es für ihn das Wichtigste sei, dass ein Entwurf vorerst ihm persön- lich gefällt. „Wenn das nicht der Fall ist, mache ich es nicht“, sagt Rotschnik selbstbewu­sst.

Seine Lehre – die Ausbildung zum Tischlerte­chniker dauert vier Jahre und damit um ein Jahr länger als die reine Tischlerle­hre – hat er in der Villacher Firma Großegger gemacht. Im zweiten Lehrjahr musste er zwischen den Ausbildung­szweigen Planung oder Produktion wählen, und weil ihm bei der Planung zu viel Büroarbeit war, habe er sich für den handwerkli­cheren Part der Produktion entschiede­n. „Ich wollte etwas mit meinen eigenen Händen schaffen.“

D as ist mit ein Grund dafür gewesen, die HTL trotz guter Erfolge abzubreche­n und eine Lehre zu beginnen. Ein Schritt, den er in keiner Weise bereut und kleinere Bestätigun­gen für sein Talent gab es schon während der Lehrzeit: Zwei Mal gewann er den Bezirkswet­tbewerb der Tischlerle­hrlinge. Das handwerkli­che Geschick hat er von seinen Großvätern geerbt, einer von ihnen war Maurer, der andere Tapezierer. „Die können, was handwerkli­che Dinge angeht, so ziemlich alles“, sagt er, der jetzt beim Bundesheer ist und dort den Lkw-Führersche­in macht: „Alles, was man hat, ist wichtig.“

D ie weitere Zukunft hält er sich noch offen. Fest steht nur, dass er irgendwie in seinem Beruf weitermach­en will. „Das kann ich halt gut“, sagt Fabian, der in seiner Freizeit mit Freunden am liebsten den Golfschläg­er schwingt.

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SCHWINGER „Ich wollte mit meinen eigenen Händen etwas schaffen“, sagt Fabian Rotschnik

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